Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 6 - Die Königszeit Karls IV. (1348-1355 März)

Sie sehen den Datensatz 1 von insgesamt 644.

Kg. Karl bekundet: Er war mit dem Ebf. Balduin von Trier zur Erreichung beiderseitiger Freundschaft übereingekommen (eindretig und ubereinkomen waren und sin), daß er zu einem Schiedsmann den Ritter Heinrich Beyer d. Ä. [von Boppard], Balduin einen anderen und beide Parteien einen Dritten zu erwählen hätten, die alle beiderseitigen Streitigkeiten entscheiden sollten (daz wir eynen raitman [...] und unser egenanter veter ouch einen andern und wir zuo beiden siiten einen dritten man gekoren hatten, die umb alle czweiunge, die zuschen uns, in welchem leben wir weren, ufersten mochten, uns scheiden und berichten sulden), wie in der darüber ausgestellten Urk.1 enthalten ist, die er dem Ebf. gegeben hatte. Da aber der dazu erkorene Heinrich sich nicht darauf verstand (zuo den stucken nit wol verstan enmag), hat er [der Kg.] den Edlen Johann Herrn von Fels an dessen Statt gekoren (an sine stat gekorn und geseczet), der die gleiche Gewalt haben soll wie der gen. Heinrich. An dessen Statt soll er mit den andern Schiedsrichtern Urteil sprechen (ouch an desselben stat mit den andern raitluden sprechen und duon), wie in der gen. Urk. enthalten ist.

Auch ist vereinbart worden (ouch ist sunderlichen zuschen uns und unserm egenanten vetern geredet und sin wir des mit ym eindretig wuorden), daß die drei Schiedsleute Gewalt haben sollen, zu untersuchen (daz die vorgenanten drii raitlude macht sullen haben, zuo besehene), ob er [der Kg.] wegen der Grafschaft Luxemburg im Erzstift Trier belegene Güter und Lehen hat oder ob der Ebf. solche in der Grafschaft besitzt. Mit Hilfe der beiderseitigen Freunde sollen die Schiedsleute feststellen (und daz sie mit unser beider frunde rade daruber erkennen und sprechen muogen), ob zu ihrer beider Nutzen ein Tausch vollzogen werden soll; doch sollen die Schiedsrichter die Parteien vor endgültiger Entscheidung unterrichten und nur mit beiderseitiger Zustimmung entscheiden (und uns daruber zuo beiden siiten underwisen muogen, also doch, daz sie mit irem sprechen als von dem weßil kein gancz ende machen enmuogen, ez ensii dan mit unser beider willen).

Originaldatierung:
Der gegeben ist zuo Dydenhoven 1346 uf den funften dag des mandes [...] december, r. 1.

Überlieferung/Literatur

Ü: B 1 ZStA Merseburg, Balduineum S. 834 Nr. 2156 – Bucheintrag, Pap., 14. Jh.

B 2 ebd. S. 871 Nr. 2228 – Bucheintrag, Pap., 14. Jh.

D: MGH Const. 8, S. 220 f. Nr. 139.

R: RI 8 Nr. 291. – Mötsch, Balduineen, S. 355 Nr. 1916. – Wurth-Paquet, Table Luxembourg 3, S. 14 Nr. 43.

Anmerkungen

  1. 1Gemeint ist die Urk. von 1346 Mai 22, die Kg. Karl als Mgf. von Mähren gegenüber Balduin ausstellte, MGH Const. 8, S. 64 – 66, Nr. 40, hier: Punkt 8.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 6 n. 1, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c9117d48-708f-4cbd-9566-0613d6d8407e
(Abgerufen am 23.04.2024).

Bestandsinformationen