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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 16 - Die Zeit Ruprechts (1404-1406)

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Engelhard von Weinsberg, Hofrichter Kg. Ruprechts (des[…] kungs[…] hofrichter), bekundet: Als er am heutigen Tag zu Heidelberg in der Burg zu Gericht saß, wurde vor ihm rechtmäßig vorgebracht und bewiesen (vor uns[…] in gerichte recht und redlich fürbracht und bewiset): [1.] Mgf. Rudolf von Hachberg, Herr zu Rötteln und Sausenberg, habe vormals vor dem Hofgericht um 3 000 Mk. Silbers auf ausnahmslos alles, was Gf. Konrad von Freiburg, Herr zu Neuenburg(welschennuwenburg) habe, es seien Land, Herrschaft, Mannschaft, Wildbann, Vogteien, Gerichte, Vesten, Städte, Dörfer, Erbe, Eigen, Lehen, Pfandschaften, Zins, Gülten, Renten, Zehnten, Zölle, Geleit, Schulden, Häuser, Höfe, Äcker, Wiesen, Hölzer, Wasser, Weiher, Wasserlöcher und Weide, Leute und Güter, fahrende oder liegende Habe, bewohnt oder unbewohnt, dahingehend geklagt, daß ihm mit Recht und Urteil die Anleite darauf zugesprochen worden sei1(vor des heiligen Richs Recht und hofgerichte vorher als verre geclaget hat das im mit recht und urteile Anleite daruff zutund erteylet ist). [2.] Ferner sei diese Anleite im Auftrag des Mgf. nach Recht vorgenommen und unwidersprochen mehr als sechs Wochen und drei Tage ersessen worden. Wie dies auch vor ihm, dem Hofrichter, im Gericht seitens des Mgf. mit Brief und Siegel seines Anleiters2, des Edelknechts Viztum Dietrich, entsprechend dem Recht bewiesen wurde (das ouch solich anleite[…] recht und redlich beschehen und darnach ersessen ist mere wann[…] als recht ist das sy nymant versprochen und verantwort hat als recht ist als das ouch von wegen[…] vor uns im gerichte mit sines anleiters offen brief und Insigel redlich bewiset ist als recht ist). Dem Mgf. ist all das zuvor Aufgeführte [wörtlich wiederholt wie oben] um besagte 3 000 Mk. Silbers vor ihm, Hofrichter Engelhard, im Gericht nach Recht und mit Urteil zugesprochen worden. Auch ist er nach Recht und mit Urteil rechtmäßig in die Nutzgewere gesetzt worden in der Weise, wie er sie erklagt und erwirkt hat, so daß er diese einnehmen und zukünftig innehaben, fest-, beund entsetzen, verpfänden, verkaufen und damit umgehen kann wie mit seinen eigenen Gütern, bis ihm die 3 000 Mk. gänzlich bezahlt sind (wann nun darumb demselben[…] für die[…] summe[…] vor uns in gerichte mit recht und urteyle zugeteylet sind und er ouch der aller mit recht und urteil in nutzlich gewere gesetzet ist als recht ist also das er die erclaget erlanget und ervolget haben sol und die innemen[…] bis das im[…] gentzlich und gar gericht und bezalet ist).

Kraft kgl. Gewalt und namens des Hofgerichts setzt Engelhard von Weinsberg deshalb den Mgf. Rudolf hiermit in die Nutzgewere der zuvor beschriebenen [erneut detailliert aufgezählten Lande, Herrschaften, Besitzungen, Rechte und Einkünfte] ein.

Deshalb gebietet er hiermit kraft kgl. Gewalt und namens des Hofgerichts allen geistlichen und weltlichen Fürsten, Gff., Freien, Herren, Dienstleuten, Rittern, Knechten, Landrichtern, Vögten, Amtleuten, Bürgermeistern, Schöffen, Räten und Gemeinschaften und allen anderen, denen dieser Brief gezeigt wird, bei den Rechten des Reichs und bei allem schuldigen Gehorsam strengstens, dem Mgf. und den Seinen hierzu zu verhelfen und sie darin zu schützen und zu schirmen, so oft und so lange, bis die genannte Summe vollständig bezahlt ist.

Ferner erhielt Mgf. Rudolf das Urteil (ist[…] erteylet): Was auch immer er oder seine Helfer an den erklagten Land, Herrschaften, [usw., vollständige Aufzählung wie oben] vornehmen, ist kein Frevel (das sy daran nit freveln oder missetun) und ist nicht gegen irgendein Gericht, ob geistlich oder weltlich, ob Landfrieden, Landgericht oder Stadtgericht und nicht gegen Freiheiten oder Gewohnheiten gerichtet. Falls jemand nach ihm erfolgreich eine Klage darauf erwirken sollte, so soll das dem Mgf. nicht zu Schaden gereichen, es sei denn, es wäre ihm dies zuvor rechtmä-ßig verkündet (ob ymantz doruff hinder im erclagen und ervolgen wurde das im das kein schade doran sin sol im werde dann das bevor verkundet als recht ist).

Originaldatierung:
Geben zu Heydelberg, 1404, des nehsten montags nach dem obristen tage der wyhennachten den man in latin nennet epiphania domini.
Pön:
Urteil nach Recht des Hofgerichts (wann wer des nit entut so das an in gevordert wirdet zu dem oder den wirdet man darumb richten als des egenanten hofgerichtes recht ist).

Überlieferung/Literatur

Ü: A GLA Karlsruhe, 21/185 (alt: 21/191). - HGS an Perg.str. besch.

B ebda., 67/114 Bl. 117-124. - Bucheintrag in Kopialb., 19. Jh.

D: Urk. Gff. von Freiburg, in: ZGO 21 S. 202-205.

R: Reg. Pfgff. 2 Nr. 3054 Anm. - Reg. Mgff. Baden 1 S. h91 Nr. h870.

Anmerkungen

  1. 1Dep. - Mit Urk. 1403 Aug. 17 war von Kg. Ruprecht über Gf. Konrad die Acht verhängt worden (vgl. URH Bd. 15 Nr. 388). Gegen die Untertanen des Gf. wurde wegen ihres Ungehorsams gegen die kgl. und hofrichterlichen Mandate mit Urk. 1404 Nov. 22 ebenfalls die Acht verhängt (vgl. Nr. 123).
  2. 2Dep.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 16 n. 4, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c88441c4-93de-4fcc-9531-c0173736755f
(Abgerufen am 20.04.2024).

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