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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Nikolaus (I.) schenkt der Diakonie(kirche) S. Maria in Cosmedin (in Rom) (... in diaconia ... Mariae ... quae vocatur Cosmidi) einen verzierten Seidenstoff, ein weißes Tuch sowie ein weiteres wertvolles Schmuckstück.

Empfänger:
S. Maria in Cosmedin (in Rom)

Überlieferung/Literatur

Erw.: Lib. pont. (Duchesne II 152f.).

Reg.: –.

Lit.: Corpus Basilicarum II 282.

Kommentar

Die nur im Lib. pont. erwähnten Geschenke des Papstes waren reichhaltig, teilweise sogar mit bildlichen Darstellungen verziert. Außer den Stoffen übereignete der Papst der Kirche noch eine gabatha saxisca, womit wohl ein muschelförmiges Objekt gemeint ist, das vielleicht im Vicus Saxonum hergestellt wurde, vgl. Blaise, Lexicon, s. v. saxisca. Zur Kirche S. Maria vgl. nebst IP I 113f. auch Armellini, Chiese II 735-738 sowie Corpus Basilicarum II 282. Zu weiteren Schenkungen und Baumaßnahmen des Papstes für diese Kirche vgl. n. 521, n. 548 und n. 648. Die offensichtliche Begünstigung dieses Gotteshauses durch den Papst könnte damit zusammenhängen, daß Nikolaus vor seiner Erhebung (vgl. n. 421) hier als Diakon gewirkt hatte, vgl. Armellini. Die Schenkung wird im Papstbuch im Anschluß an den Bericht über die Erhebung des Papstes bzw. seiner Zusammenkunft mit Kaiser Ludwig II. (n. 426 und n. 427) genannt. Die Erwähnung ist Bestandteil einer geschlossenen Folge von Schenkungsnotizen (vgl. weiterhin n. 484, n. 485, n. 486, n. 487, n. 488), deren letzter Eintrag eine ausdrückliche Datierung ins erste Pontifikatsjahr Nikolaus’ einschließt. Ob diese Zeitangabe aber auch auf die vorausgehenden Einträge zu beziehen ist, bleibt unsicher. Angesichts der im Lib. pont. weitgehend gebräuchlichen Gruppierung entsprechender Schenkungsverzeichnisse nach Maßgabe der Indiktionsjahre (vgl. Herbers, Leo 22-26) ist daher eine Datierung der vorliegenden Stiftung allgemein in die 6. oder 7. Indiktion des laufenden Zyklus anzunehmen. Die Einträge der nachfolgenden 8. Indiktion dürften mit n. 501 beginnen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. 483, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c627a6ad-47e4-45e1-b3ae-929687138a4a
(Abgerufen am 25.04.2024).