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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) weist König Ludwig (den Deutschen) (Ludo[vico] regi) darauf hin, daß der Kaiser der Griechen (Grecorum imperator) den Dekreten des Apostolischen Stuhles gehorcht, so wie der Fall oder die Stellung der Patriarchen durch den Papst bestimmt werde, und betont die Freude der Gläubigen, bei Kontroversen dem (päpstlichen) Dekret folgen zu dürfen.

Incipit:
[E]cce Grecorum imperator apostolice sedis ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: –.

Insert: Coll. Brit. (Ende 11./Anf. 12. Jh., London Brit. Lib.: Ms. add. 8873 fol. 128r).

Drucke: Ewald, Brit. Sammlung 307 n. 30; MG Epist. VII 291 n. 32.

Reg.: JE 2990.

Lit.: –.

Kommentar

Der kurze Auszug aus dem Brief an Ludwig den Deutschen ist ausschließlich in der Coll. Brit. überliefert. Zu dieser Sammlung und ihrer Entstehungszeit vgl. Herbers, Leo 63-72, Kéry, Canonical collections 237f., Jasper, Beginning 128 und Fowler-Magerl, Clavis Canonum 184-187. Der Papst bekräftigt den Anspruch der römischen Kirche, über die Absetzung des Patriarchen bestimmen zu dürfen. Das Stück bietet kaum Anhaltspunkte zur Datierung (zur Skepsis gegenüber den Datierungen Ewalds 316-320 vgl. allgemein n. 13). Sicherer Terminus ante quem ist der Tod Ludwigs des Deutschen im August 876. Möglicherweise stellt das päpstliche Schreiben eine Reaktion auf die vom König empfangenen Gesandtschaften aus Byzanz 872 und 873 dar (vgl. dazu Dümmler, Ostfränk. Reich II2 371). Aus diesen Überlegungen ergibt sich der obige Datierungsvorschlag.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 100, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c5f7d04d-a0ad-418c-88f5-4a1265fadcee
(Abgerufen am 19.04.2024).