RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2
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Gemäß Auftrag Papst (Nikolaus’ I.) solle Kaiser Ludwig (II.) gegen Ungläubige und nicht gegen Christen kämpfen (… macherae usum, quem primum a Petri principis apostolorum vicario contra infideles accepit non cogatur in Christi fideles convertere).
- Empfänger:
- Kaiser Ludwig (II.)
Kommentar
Über die Anweisung des Papstes erfahren wir nur aus einer Erwähnung in n. 740, der auch das Zitat entnommen ist (allgemein zum Sarazenenkampf Ludwigs ohne Nennung eines päpstlichen Auftrags vgl. n. 737). Vgl. außerdem die Bemerkungen zu einer Annäherung des Papstes an Ludwig in den Parallelschreiben von n. 740; deshalb wird der päpstliche Auftrag hier auf Nikolaus bezogen. Die Aufforderung zum Sarazenenkampf könnte zeitlich durchaus weiter zurückliegen; hatten doch die Päpste es schon seit den Tagen Sergius’ II. immer als eine besondere Pflicht der Kaiser angesehen, diesen mit Waffengewalt entgegenzutreten (vgl. n. 59, n. 60 und n. 111), obwohl sie zuweilen zu „Eigenhilfe" schritten, vgl. Herbers, Leo 105-124. Die vorgeschlagene Datierung geht demgegenüber eher von einem in n. 740 noch relativ aktuellen Auftrag aus. Vgl. zum Aufgebot Ludwigs für den Süditalienzug Ende des Jahres 865 Böhmer-Zielinski n. 249. – Laut einer Gelehrtenfälschung des 16. Jahrhunderts soll Ludwig II. später angeblich mit Zustimmung Papst Nikolaus’ I. verschiedenen Personen wegen ihrer Verdienste im Sarazenenkampf den Grafentitel verliehen haben, vgl. Böhmer-Zielinski n. †323 (nicht bei MG DD L II). Da die Fälschung zwar den Papstnamen nennt, aber auf den 28. Juni 871 datiert ist, dürfte der Fälscher wohl Hadrian II. gemeint haben, vgl. die Regesten Hadrians.
Nachträge
Empfohlene Zitierweise
RI I,4,2 n. 735, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c5e8f2aa-4aaf-488e-aeb7-b1a644a5bf63
(Abgerufen am 19.04.2024).