Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Heinrich VII. - RI VI,4,2 n. 499

1310 Juli 6, Carpentras

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Auf Bitten seines geistlichen Sohns Römerkönig Heinrich und wegen dessen Italienzugs begnadet ihn Papst Clemens (V.) damit, daß vierundzwanzig von Heinrich dazu ausgewählte, in seinen Diensten stehende Kapelläne oder Kleriker alle Früchte ihrer kirchlichen Pfründen, seien sie mit oder ohne Verpflichtung zur Seelsorge, sieben Jahre lang genießen dürfen, als ob sie in den entsprechenden Kirchen anwesend wären, mit Ausnahme der Präsenzgelder. – Affluentis devotionis affectus.

Originaldatierung:

dat. [Carpentorati, II^O nonas Iulii]

Überlieferung/Literatur

*Gleichzeitiger Text in Bd. 6 der Register Papst Clemens’ V., Rom, Archivio Segreto Vaticano, Reg. Vat. 57 fol. 118v–119r cap. 438, unvollständig. – Druck: -.

Regesten: Regestum Clementis Papae V, Annus quintus (1887) S. 179 Nr. 5573; Sauerland, Rheinlande, Nr. 311; Curzel, Documenti papali (2004) Nr. 118.

Kommentar

Ein entsprechendes Schreiben ging laut Registervermerk fol. 119r an den Trierer Erzbischof Balduin, den Trienter Elekten Heinrich und den Metzer Schatzmeister Simon von Marville. – Eine vergleichbare Erlaubnis zur Pfründennutzung durch allerdings nur vier Kleriker für fünf Jahre hatte Graf Heinrich VII. am 27. Februar 1308 zu Poitiers und immerhin für zehn Kleriker im Königindienst und auf ebenfalls nur fünf Jahre hatte Römerkönigin Margarete schon unter dem 9. August 1309 erhalten; Regestum a.a.O., Annus tertius (1886) S. 57 Nr. 2569 und Wampach, UQB 7 (1949) Nr. 1143 [Regesten]. – Der Ausstellungsort Carpentras, knapp 25 km nordöstlich Avignons gelegen, gilt als Hauptort des [päpstlichen] Fürstentums Comtat Venaissin, das durch Papst Clemens V. bevorzugt aufgesucht wurde; gegen die immer noch vielfach vertretene Fixierung der päpstlichen Avignon-Residenz durch Clemens V. seit 1309 vgl. Anna-Marie Hayez in Lex. des MA. 1 (1980) Sp. 1303 bzw. Sp. 1302 und Weiss, Rechnungswesen 1316–1378 (2003) mit entsprechend suggestivem Buchtitel.