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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 7 - Die Zeit Karls IV. (1355 April - 1359)

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Ks. Karl bekundet: Von seiten Hzg. Barnims d.Ä. von [Pommern-] Stettin ist ihm vorgebracht worden (unserr keiserlichen maiestat furgelegt hat), er habe mit seiner Macht von seinen eigenen Feinden sowie von denen Mgf. Ludwigs des Römers von Brandenburg Städte, Burgen und sonstige Rechte und Güter erworben und in seine Gewalt gebracht. Doch sei nun zwischen ihm und Mgf. Ludwig mit beiderseitiger Zustimmung eine Sühne und Richtung gemacht worden (mit ir beyder gunst und willen eyne sulche sun und richtunge gemacht), die das Folgende vorsehe: [Es folgen die Bestimmungen der Sühne von 1355 Juli 21, Nr. 12].

Der Hzg. hat nunmehr darum gebeten, diese Sühne zu bestätigen (geruchten, von keiserlicher semftikeit zulazzen beweren, confirmiren und gnediclich bestetigen). Zum Nutzen der gen. Fürsten, ihrer Länder, Untertanen und Vasallen hat er die in dieser Angelegenheit errichteten Urkunden und Rechtsgeschäfte kraft ksl.Gewalt bestätigt (des haben wir der obgenanten bete unsern gnedigen willen und gunst geneyget und bestetigen dem obgenanten herczoge Barnym und seinen erben und nachkomen durch der obgenanten sachen willen mit rechter wizzen und keyserlicher machte volkumenheit durch besunder gnade [...] bestetigen und confirmiren auch mit der egenanten keiserlichen machte und mit rechter wizzen alle hantfesten und briefe, die daruber gemachet sint). Ein eventueller Defekt des Rechtsgeschäfts soll als geheilt gelten, und er hat die gen. Güter dem Hzg. als ksl. Lehen übertragen, unter dem Vorbehalt seiner Rechte und der Rechte anderer.

Originaldatierung:
Der geben ist zu Regenspurg 1355 des nehsten freytages nach sente Marie Magdalene tage, r. 10, r. Böhm. 9, i. 1.
Pön:
1.000 Goldpfund.
Kanzleivermerke:
Per dominum imperatorum cancellarium.

Überlieferung/Literatur

Ü: B1 LA Greifswald, U 141 – Perg., in Urk. Ks. Karls von 1370 Mai 31, anh. Sg. abgerissen.

B2 ebd., U 254 – Perg., in Urk. Kg. Sigmunds von 1424 Februar 16, anh. Sg. abgerissen. Inserierte Urk. danach mit Juli 17 (fritags vor sant Marie Magdalene tag).

B3 HStA München, Kurbayern U 1494 Bl. 11 – 13v – Bucheintrag, Papier, mit Juli 17 (wohl nach B2), 15. Jh. Danach hatte die Rückseite der Urk. den Vermerk: R[egistratum] Hertwicus.

B4 ebd., Kurbayern U 1492 Bl. 5 – 8 – Bucheintrag, Papier, 15. Jh. (in Urk. von 1370 Mai 3, nach B1).

D: CD Brandenburg. 2, 2, S. 497 – 500 Nr. 1104 (nach B1).

R: RI 8 Nr. 4846. – MGH Const. 11, S. 268 Nr. 476.

Kommentar

Die obige Urk. ist bis auf Arenga und Zeugenreihe weitgehend mit Nr. 12 identisch und gibt diese in deutscher Übersetzung wieder. Da sie im Original nicht überliefert ist, in den beiden Transsumpten von 1370 (B1) und 1424 (B2) unterschiedliche Daten aufweist (Juli 17 und 24), könnte man darüber zweifeln, ob sie als Vorlage zu Nr. 12 diente (Juli 17) oder ob sie eine nachträgliche Übersetzung von Nr. 12 darstellt (Juli 24). Man wird der letzteren Alternative den Vorzug geben, da sich Ks. Karl IV. am 17. Juli in Donaustauf aufhielt, die Urk. aber Regensburg als Ausstellungsort angibt. "Freitag vor Maria Magdalena" ist als Übertragungsfehler des Kopisten zu werten.

Anmerkungen

  1. 1Zukünftig in URH Nr. 9 (= RI 8 Nr. 4846).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 7 n. 13, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c58b3e36-eb8f-4f7b-b9d3-96c49244634c
(Abgerufen am 24.04.2024).

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