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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. teilt dem edlen Ulrich von Rosenberg mit, dass er dessen beide Briefe, von denen der zweite heute eingelangt ist, ebenso wie auch den im letzteren verschlossenen Zettel wohl vernommen hat.2 Er bedankt sich für alle Nachrichten, nach denen er sich nun richten kann, besonders über die Taboriten (s Tábora) und die Waisen (o syrotciech). Er wäre sehr erfreut, wenn Ulrich tatsächlich mit ihm nach Nürnberg (do Normberka) fahren würde, wie er ihm gerade geschrieben hat. Er informiert Ulrich, dass er bald [die Verhandlungen] mit einigen schlesischen Fürsten und ungarischen Herren (s Slezkými kniežaty […] i s Uherskými pány) abschließen wird und ihn dann nichts mehr aufhalten wird, unverzüglich aufzubrechen [die Donau] hinauf nach Deutschland (nahoru do Němec). Ulrich soll sich ihm irgendwo auf dem Weg anschließen, wobei sie bezüglich der Verpflegung sicher zu einer für Ulrich günstigen Übereinkunft gelangen werden.

S. schließt weiter an:3 Er hat gehört, dass der Priester Prokop [der Kahle] und die Feldheere (kněz Prokop a ty vojsky) in Deutschland mit dem Markgrafen [Friedrich] von Brandenburg (s markrabí Bramburským) vereinbart hätten, am 23. April (na s. Giřie) zu einem Tag in Nürnberg zusammen zu kommen um dort über Verschiedenes zu verhandeln. S. ist allerdings der Meinung, dass es viel ehrlicher (počestneji) wäre, wenn über diese Sache mit ihm als natürlichem Herrn [Böhmens] (jakožto přirozeného pána) und nicht mit jemandem anderen verhandelt würde. Ulrich soll sich dafür einsetzen und die Hussiten dazu bewegen, die vergangenes Jahr in Pressburg (w Prešpurce) mit ihm aufgenommenen Verhandlungen weiter fortzusetzen. Er hat in dieser Sache auch Herrn Zdeslav [Tluksa von Buřenice] geschrieben, dass er nach Prag (do Prahy) reisen und mit den Hussiten in seinem Namen verhandeln soll.4 S. wird nämlich bei den erwähnten Verhandlungen (při těch tajdincích) in Nürnberg nicht anwesend sein, weil er in Nürnberg nur seine eigenen Angelegenheiten regeln und sofort weiter ziehen möchte (nach Kop.).

Originaldatierung:
we čtwrtek před nedělí Oculi w puostě, XLIII – XX – 10
Kanzleivermerke:
KV: Ad mandatum domini regis Caspar Slick. – Adresse: Nobili Ulrico de Rosenberg fideli nostro dilecto (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Orig. tsch. in SOA (damals Fürstlich-Schwarzenbergisches Schlossarchiv) Třeboň seit dem frühen 20. Jh. verloren. – Kop. tsch.: einfache Abschrift aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand Palacký František, Inv. Nr. 306, Kart. 8, sub dato (B).

Ed.: I, S. 30–31, Nr. 34 (nach Orig.); LOR I, S. 116–117, Nr. 171 (nach ).

Reg.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 129, Nr. 666 (dt., nach Orig.); RI XI, Nr. 7651 (nach ).

Lit.: Tomek, Dějepis, IV, S. 460; Schmidt, Südböhmen, S. 333; Šmahel, Husitská revoluce, III, S. 225; ders., Hussitische Revolution, II, S. 1484; Kavka, Poslední Lucemburk, S. 160; Čornej, Velké dějiny, V, S. 523; Coufal, Polemika, S. 254.

Anmerkungen

  1. 1Das Jahr ergibt sich aus den Regierungsjahren.
  2. 2Beide Briefe Ulrichs sind Depp.
  3. 3Der folgende Text stand wohl erst unterhalb des KVs, wie die Edition Palackys nahelegt. Laut Palackys Marginalnotitz entsprach dieser Nachtrag paläografisch der Hand Kaspar Schlicks.
  4. 4Siehe das Dep., Reg. Nr. 129.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 130, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c58134ec-7865-4526-9111-1dfd184ef078
(Abgerufen am 20.04.2024).