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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Papst Johannes (VIII.) antwortet der Klostergemeinschaft von Pothières (sanctę congregationi summi apostolorum principis Petris cęnobii nostri Pultariensis) auf ihren Brief, er habe wunschgemäß aufgrund ihres Schreibens an den Papst zur Abstellung der Feindseligkeiten gegen das Kloster Briefe an princeps Boso (von Vienne) (Bosoni glorioso principi) (n. 471) und Abt Hugo (von Saint-Germain d'Auxerre) (Hugoni ... abbati) (n. 470) geschrieben und ein Exemplar des "Testamentes" von Graf Gerhard (von Vienne) und dessen Gemahlin Berta (Böhmer-Herbers n. 479) mit päpstlicher Bulle durch den Boten des Klosters an Erzbischof Ansegis (von Sens) (Ansegiso archiepiscopo) und Graf Konrad (von Paris) (Chuonrado comiti) (n. 472), in dessen Grafschaft die (bedrängten) Güter liegen, geschickt; der Papst bittet um Rückmeldung, ob von den genannten Personen Hilfe gewährt worden sei.

Incipit:
Cognoscat pro certo fraternitas vestra ... inimici vicini heißt es im Brief an den Abt Hugo (n. 470) – dürften nicht unbedingt mit den Gefolgsleuten Bosos gleichzusetzen sein, vgl. Louis 139-141 Anm. 4 sowie das zeitgleiche Schreiben an Boso (n. 471). Der Brief an den Papst ist nicht erhalten und wird nur hier erwähnt. Das "Testament", womit wohl die Gründungsurkunde gemeint ist, hatten die Gründer dem Vorgänger Johannes' VIII., Nikolaus I., zugesandt und das Kloster somit dem Schutz des Papstes übertragen, vgl. Böhmer-Herbers n. 479 und 614. Zur Einschaltung des Erzbischofs Ansegis und des Grafen Konrad, die nur hier belegt ist, vgl. n. 472. Während seiner Reise ins Frankenreich hatte Johannes VIII. Pothières nicht nur ein Schutzprivileg ausgestellt (n. 438), sondern auch die Klosterkirche geweiht (n. 391). Zu einer möglichen "Klosterpolitik" des Papstes während des Aufenthaltes im Westfrankenreich vgl. Boshof, Traditio 30-43. Zu datieren ist nur aufgrund der Anordnung im Register; der Datierungszeitraum kann nicht näher eingegrenzt werd...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 87r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 162r.

Drucke: Carafa, Epist. III 445; Sirmond, Conc. Gall. III 494; Conc. coll. reg. XXIV 248; Labbe-Cossart, Conc. IX 152; Mansi, Coll. XVII 158; Migne, PL CXXVI 879; Bouquet-Delisle, Recueil IX 185; MG Epist. VII 194f. n. 218.

Reg.: J 2502; JE 3282.

Lit.: Bouvier, Sens 293; Louis, Girart 123 und 138f.; Bautier, Origines du royaume de Provence 44 Anm. 7.

Kommentar

Das nur den den zitierten Registerabschriften (vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156) überlieferte Papstschreiben ist wohl mit zusammen mit n. 470, n. 471 und n. 474 befördert worden. Die Feinde des Klosters inimici vicini heißt es im Brief an den Abt Hugo (n. 470) – dürften nicht unbedingt mit den Gefolgsleuten Bosos gleichzusetzen sein, vgl. Louis 139-141 Anm. 4 sowie das zeitgleiche Schreiben an Boso (n. 471). Der Brief an den Papst ist nicht erhalten und wird nur hier erwähnt. Das "Testament", womit wohl die Gründungsurkunde gemeint ist, hatten die Gründer dem Vorgänger Johannes' VIII., Nikolaus I., zugesandt und das Kloster somit dem Schutz des Papstes übertragen, vgl. Böhmer-Herbers n. 479 und 614. Zur Einschaltung des Erzbischofs Ansegis und des Grafen Konrad, die nur hier belegt ist, vgl. n. 472. Während seiner Reise ins Frankenreich hatte Johannes VIII. Pothières nicht nur ein Schutzprivileg ausgestellt (n. 438), sondern auch die Klosterkirche geweiht (n. 391). Zu einer möglichen "Klosterpolitik" des Papstes während des Aufenthaltes im Westfrankenreich vgl. Boshof, Traditio 30-43. Zu datieren ist nur aufgrund der Anordnung im Register; der Datierungszeitraum kann nicht näher eingegrenzt werd...

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 473, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c5681e8f-bd08-45f4-bdfd-1e7141927d3a
(Abgerufen am 29.03.2024).