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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 11 - Die Zeit Wenzels (1376-1387)

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Konrad Kreyger, Hofmeister und derzeitiger Hofrichter Kg. Wenzels, saß anstatt des Kg. in Nürnberg zu Gericht (hofrichter czue disen czeiten des [...] hern Wenczlawes Romischen kunigs [...] Sazzen czue Gerichte czue Nuerenberg an des selben vnsers herren Stat des kueniges) und bekundet: Vor den Hofrichter kamen im Gericht mit Vollmacht und Fürsprecher (fur vns komen in Gerichte vnd mit vollem ganczem gewalt mit furspechen) Bürgermeister (Meyster) Ludwig Scheidmann [von Hersfeld], Heinrich Welker und Konrad Zingel und wiesen einen mit dem HGS versehenen Brief (vffslag brief) vor. [Es folgt inseriert Brief des Hzg. Přemysl von Teschen, Hofrichter Ks. Karls IV., von 1378 Juni 17 wegen der Klage des Berthold von Buchenau gegen Hermann Brückmüller u.a., Bürger zu Hersfeld, und gegen Salman und Leon sowie die gesamte Judenschaft von Hersfeld.]

Nach Verlesung und Anhörung des Briefs im Gericht (da der selbe brief also vor vns in Gerichte gelesen vnd verhort wart) baten Ludwig Scheidmann, Heinrich Welker und Konrad Zingel den Hofrichter, ein Urteil darüber zu erfragen (baten vns die [...] czu fragen einer vrteil), ob ihnen, der Stadt Hersfeld und den dortigen Juden wegen der Klage und Ladung des Berthold von Buchenau gegen sie und ihre Güter ein Schaden entstehen darf, nachdem vor diesem Gericht, vor dem sie sich gern als Bevollmächtigte verantwortet hätten (daz sie da stunden mit vollem vnd ganczem gewalt vnd [...] gern wolten geantwurt vnd lazzen recht widerfarn), weder Berthold von Buchenau, noch sonst jemand an seiner Stelle erschienen war, um gegen sie zu klagen (do engagen wer vor Gerichte der in czu sprech).

Der Hofrichter fragte die Ritter auf ihren Eid nach ihrer Rechtsauffassung (fragten wir die Ritter vff ir eyde waz sie Recht dewchte). Diese sprachen unter Eid einhellig das Urteil (erteilten mit gemeiner volg vnd vrteil vff den Eyt), daß alles, was Berthold von Buchenau oder jemand an seiner Stelle bis auf diesen Tag gegen sie oder ihre Güter erklagt oder erlangt hat, außer Kraft und unwirksam sein soll, da weder jener noch jemand in dessen Namen entsprechend dem [inserierten] Brief [der eine Schieds- oder Streitentscheidung bis zum 13. Okt. vorsah1] anwesend war, um gegen sie zu klagen. Ludwig Scheidmann, Heinrich Welker und Konrad Zingel sollen von der Klage und Ladung befreit (der selben clag vnd Ladung ledig und los) sein.

Originaldatierung:
geben [...] mit vrteil [...] an mitwochen vor sant Gallen tag, 1378.
Kanzleivermerke:
[KV:] Konrad von Bissingen.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Marburg, Urkunden A, Landgrafschaft Hessen V, Stadt Hersfeld, sub dato (Perg.). – HGS (mit Rücksiegel), stark beschädigt, an Perg.-Streifen anhängend.

Anmerkungen

  1. 1daz wir die selben Ladung vnd clage vff geslagen haben vnd slahen vff mit disem brief hie czwischen vnd sant Michahels tag der schirst kumpt vnd acht tag darnach mit beyder partyen willen vnd wort wanne sie vns darumbe bederseyt gebeten haben.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 11 n. 25, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/c0a3cfe6-c97e-40af-b6b9-6fb022ca601d
(Abgerufen am 24.04.2024).

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