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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 11

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Ks. Ludwig (1) setzt seinen [Schwieger]sohn und Fürsten Markgraf Friedrich [II.] von Meißen in Anbetracht des großen Schadens, den das Reich in Thüringen erlitten hat und noch täglich erleidet, was der Ks. nicht hinnehmen will, als Vogt und Pfleger der Reichsstädte Mühlhausen, Nordhausen und Goslar ein, um diese von Reichs wegen zu schirmen und ihre Rechte zu verteidigen, (2) gestattet Friedrich, die seit alters zum Reich gehörenden und noch hinzukommenden Rechte, Gülten und Güter innerhalb und außerhalb der Städte solange von jedem einzufordern und einzunehmen, bis er oder seine Nachfolger die Pflege widerufen, und (3) gebietet Ratmeistern, Räten und Gemeinden der Städte, mit ihren dem Ks. schuldigen Steuern, Gülten, Rechten und Diensten dem Markgrafen wie ihm selbst gehorsam zu sein.

Originaldatierung:
Geben […] ze Nuͤrnberg an frytag nach sant Urbans tag 1342, r.a. 28, i.a. 151.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig. Perg. dt. im SächsStA HStA Dresden, 10001 Ältere Urkunden Nr. 2918a; Kaisersiegel mit Rücksiegel (Posse, Siegel 1 Tf. 51,1 und 2) – beschädigt – an Pressel; 14,2×30,8, Ssp. 6,5×23,7, Pl. 4,7 (A1)2. – Orig. Perg. dt. im SächsStA HStA Dresden, 10001 Ältere Urkunden Nr. 2918b; Kaisersiegel mit Rücksiegel (Posse, Siegel 1 Tf. 51,1 und 2) – Frament – an Pressel; 16,3×32, Ssp. 9×21,8, Pl. 2,8 (A2). – Vidimus Propst Johannes Falkenheins des Augustinerchorherrenstifts St. Thomas in Leipzig von 1486 Juli 9, begl. von den Notaren Johannes Fabri von Weerd, Kleriker des Augsburger Bistums, und Gregorius Weßenigk, Kleriker des Meißner Bistums, ebd., 10001 Ältere Urkunden Nr. 2266c. – Abschrift 18. Jh. ebd., 10003 Diplomatarien und Abschriften Nr. 1 fol. 36r-v. – Abschrift 19. Jh. ebd., 10003 Diplomatarien und Abschriften Nr. 91 (ungezählt, Nr. 10).

Drucke: Grundig-Kloztsch, Verpfändung S. 346f. Nr. 5. – Herquet, UB Mühlhausen S. 468f. Nr. 947 (aus A2).

Reg.: Grundig-Kloztsch, Verpfändung S. 338 Nr. 5. – Böhmer, RI S. 288 Nr. 2852. – Förstemann, Nachrichten S. 171. – Lippert, Archive S. 98 Nr. 14. – Moser, Nachtrag S. 11 (A2: Schreiber K 7 = Rudolf (?) = H 51 bei Bansa, Register), S. 21 (A1: Schreiber K 25). – Kuhlbrodt, Nordhausen S. 26 Nr. 20.

Anmerkungen

  1. 1Datierungszeile A2: Geben […] ze Nuͤrenberg des fritages nach sant Urbans tag 1342, r.a. 28, i.a. 15. – Vgl. Nr. 433, 437, 442, 448f., 456, 461, 464f., 469, 471-471, 480f., 488, die in Zusammenhang mit der sogenannten Thüringer Grafenfehde stehen und zu den Hintergründen der Fehde u.a. Galletti, Geschichte u.a. S. 256-258; Erhard, Königswahl S. 215-217; Füsslein, Grafenfehde; Füsslein, Übergang S. 368-381; Patze-Schlesinger, Thüringen S. 84-88. – Zur Urkunde Stephan, Mühlhausen S. 78; Lippert, Geschichte S. 615; Wiessner, Beziehungen S. 120; Angermeier, Königtum S. 138.
  2. 2Nach Bansa, Studien S. 30 Anm. 130, ist der Vermerk auf A1 Ber. auf dem linken Rand der Plica nicht in der Kanzlei Ludwigs entstanden, Lippert, Geschichte S. 608f., legt sich dagegen nicht fest.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 11 n. 459, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bca0a665-b697-4331-94b8-428f1b6b3165
(Abgerufen am 20.04.2024).