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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich erneuert und bestätigt mit königlicher Autorität auf Bitten von Abt Rudolf und Konvent des Benediktinerklosters Engelberg in der Diözese Konstanz nach dem Vorbild seines Vorgängers Römerkönig Rudolfs [I.] alle Freiheiten, Schutzverhältnisse, Gewohnheiten, Ehren und Rechte, die Abt und Konvent in der inserierten Urkunde seines Vorgängers Römerkaiser [!] Friedrichs II. vom 2. Januar 1213 verliehen worden waren, worin dieser dem Kloster namentlich genannte kürzlich erworbene Besitzungen und, wie schon König Heinrich IV. [!], seine Rechte, darunter freie Vogtwahl, Rechtsstand der klösterlichen Familia und freie Abtswahl, sowie die Gründungsbestätigung König Heinrichs IV. [!] bestätigte und die alleinige Herrschaft des Abtes sowie königlichen Schutz und direkte Unterstellung unter die Römische Kirche zusagte, und verbietet allen geistlichen und weltlichen Personen, hoch und niedrig, das genannte Kloster oder die ihm zugehörigen Personen gegen den Wortlaut dieses Privilegs irgendwie zu beeinträchtigen. – Universis sacri imperii Rom. fidelibus [...]. Meritis sacre religionis allicimur.

Originaldatierung:
actum et datum Thuregi III nonas Maii

Überlieferung/Literatur

*Original (Pergament, Königssiegel an grün-roter gedrehter Seidenschnur) Engelberg, StiftsA, Urkunden B 10 mit jüngeren Rückschriften; beglaubigte Abschrift des Notars Karolus de Nario von Februar 1396, ebd., Urkunden B 10a; Abschrift im Copiebuch des frühen 17. Jh. fol. 83r–87r, ebd., cod. 218; Abschrift von 1732 ohne Insert, ebd., cod. 222 S. 234f.

Drucke: Solothurnisches Wochenblatt für 1833, S. 55f. Nr. 9 ohne Insert; Winkelmann, Acta Imperii 2, S. 236f. Nr. 367 nach einer Abschrift Jaffés aus dem Original.

Regesten: Böhmer, Heinrich VII., Nr. 230; Wauters, Table chronologique 8 (1892); UB Zürich 8 Nr. 3043; Schiess/Meyer, Quellenwerk 1 II (1937) Nr. 545.

Kommentar

Erwähnt bei Kopp, Geschichte der eidgenössischen Bünde 4 I (1854) S. 111f. – Die inserierte Urkunde König Friedrichs II. ist gedruckt bei Huillard-Bréholles, Historia diplomatica 1 I (1852) S. 234–239; Regest: Böhmer/Ficker (1881–1882) Nr. 686. Das Original der mutatis mutandis gleichlautenden, jedoch um eine Zeugenliste erweiterten Urkunde König Rudolfs von Habsburg vom 25. Januar 1274 liegt im Engelberger StiftsA, Urkunden B 9; Regest: Böhmer/Redlich (1898) Nr. 92. – In der inserierten Urkunde Friedrichs II. ist dreimal irrig von einer Gründung des Klosters zur Zeit König Heinrichs IV. und der Privilegierung durch diesen die Rede; Engelbergs Gründung wird der Kaiserzeit Heinrichs V. zugeordnet bei Helene Büchler-Mattmann/Gall Heer in: Helvetia Sacra 3 I 1 (1986) S. 595 und S. 598, Elsanne Gilomen-Schenkel in: Lex. des MA. 3 (1986) Sp. 1915 und Urban Hodel/Rolf de Kegel in: HLS 4 (2005) S. 210f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 427, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/bae6e3b1-5e06-4ba2-9c33-c712e56ad8a6
(Abgerufen am 29.03.2024).