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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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Kg. S. teilt Peter von Krawarn und Straßnitz (Petro de Crawar alias de Stražnicz) und anderen Landherren der Markgrafschaft Mähren mit, dass er sich mit Kg. Wladislaus [II.] von Polen und Großfürst Witold von Litauen ausgesöhnt hat (ad pristinam amicitiam restitutum esse). Diese haben ihm sogar versprochen, mit großer Heeresmacht (potenti exercitu) Hilfe gegen die Ketzer zu leisten. Fürst Sigismund [Korybut] von Litauen (ducem Sigismundum Lithuaniae) ist aus Böhmen zurückberufen worden und soll mit seinem, S.s, Geleitbrief heimreisen. Deswegen ersucht S. die Mährer, den Fürsten Sigismund Korybut auf seiner Heimreise nicht zu belästigen. Wegen anderer Angelegenheiten wird er, S. seine Boten bald absenden (nach Reg.).

Originaldatierung:
feria IV post dominicam Palmarum, 37 – 13 – 3

Überlieferung/Literatur

Orig. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert.1 – Altes Reg.: lat. Reg. aus dem 19. Jh. in ANM Praha, Bestand C – Muzejní diplomatář, sub dato (B); dt. und lat. Archivregest aus dem 19. Jh. in SOA Třeboň, Bestand Historica Třeboň, Sign. 243a (C und D).2

Reg.: Palacky, Urkundliche Beiträge, II, S. 504, Nr. 15 (lat.); RI XI, Nr. 5495.

Lit.: Lewicki, Ein Blick in die Politik, S. 348, Anm. 2; Bartoš, České dějiny, II/7, S. 181–182.

Kommentar

Kg. S. berichtet hier über den in Käsmark am 29. oder 30. März 1423 abgeschlossenen Friedensvertrag3 zwischen Kg. Wladislaus [II.] Jagiełło und Witold, Großfürsten von Litauen. Die im S.s Brief vorkommenden Angelegenheiten (militärische Unterstützung gegen die Ketzer und die Abberufung Sigismund Korybuts) waren im Vertrag jedoch nicht enthalten, der lediglich die Erneuerung des am 15. März 1412 in Lublau abgeschlossenen Bündnisses darstellte.4

Anmerkungen

  1. 1Theodor Wagner (C und D) behauptete, dass das einst in Wittingau aufbewahrte Orig. František Palacký zugänglich gewesen wäre. In dem lat. Reg. von Palacký (B) wird allerdings eine "Copia in arch. Trebon. (21. 10. 1824)" angeführt.
  2. 2Lat. Reg. (D) stimmt mit B überein.
  3. 3Die Vertragsfassung des polnischen Kg.s und des Großfürsten wurde von Raczyński, Codex diplomaticus Lithuaniae, S. 300–303, diejenige von S. von Dogiel, Codex diplomaticvs regni Poloniae, I, S. 52–53, Nr. 13, herausgegeben. Der Eintrag des Friedensvertrags in RR G, fol. 202r–v (alt: 180r–v) trägt das Tagesdatum feria secunda post dominicam Ramis Palmarum, andere Überlieferungen haben feria tertia usw., siehe RI XI, Nr. 5493.
  4. 4Die Verhandlungen werden in zwei erzählenden Quellen geschildert: Dlugossii Annales seu Cronicae, hg. Wyrozumski, XI, S. 188–189 und Eberhart Windeckes Denkwürdigkeiten, hg. Altmann, S. 153–154. Der polnische Kg. versprach, den römischen Kg. beim nächsten Kreuzzug nach Böhmen zu unterstützen und danach mit S. wieder zusammenzutreffen (CEV, S. 582–583, Nr. 1073). Als Gegenleistung befreite Kg. S. Wladislaus [II.] Jagiełło vom Verdacht, dass dieser die Ketzer in Böhmen unterstütze (CEV, S. 583–584, Nr. 1074). Zu den Verhandlungen siehe auch die Berichte der Breslauer Gesandtschaft, Grünhagen, Geschichtsquellen, S. 36–37, Nr. 48–50. Vgl. Prochaska, Król Władysław, II, S. 104–111, Krzyżaniakowa – Ochmański, Władysław II, S. 273, Hoensch, Sigismund, S. 312–314, Nikodem, Polska, S. 320–322 und Grygiel, Zygmunt, S. 84–87.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 76, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/babca409-8b0a-44fa-ba5d-1ad338212778
(Abgerufen am 29.03.2024).