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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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Auf Bitten seines geistlichen Sohns Römerkönig Heinrich gestattet Papst Clemens (V.) dem Mainzer Erzbischof [Peter von Aspelt], dem Trierer Erzbischof [Balduin von Luxemburg] und dem Trienter Elekten Heinrich [von Weiler-Bettnach] urkundlich, mit päpstlicher Autorität in fünfzehn beliebigen Metropolitan- oder Kathedralkirchen bzw. Kollegiatsstiften oder Klöstern innerhalb des Königreichs Deutschland (infra regnum Aleman.), die König Heinrich dafür auswählen kann, jeweils eine geeignete Person, die ihnen König Heinrich nominieren wird, für eine freie oder freiwerdende Kanonikerpfründe mit allen Rechten und Zubehörden zu providieren; denn er will König Heinrich und alle, die ihm mit ergebenem Eifer und Diensten anhangen, durch besondere Gnadenerweise und angemessene Fürsorge ehren. – Eximie devocionis preclara sinceritas.

Originaldatierung:
datum Carpent., IIO nonas Iulii

Überlieferung/Literatur

*Gleichzeitiger Text in Bd. 6 der Register Papst Clemens’ V., Rom, Archivio Segreto Vaticano, Reg. Vat. 57 fol. 118v cap. 437, unvollständig; *Abschrift von ca. 1337 in der Losse-Handschrift K fol. 27r–v Nr. 38, Kassel, Landes- und Murhardsche Bibliothek, 2O Ms. iur. 25.

Druck nur aus Losse: Stengel, Nova Alamanniae 1 (1921) S. 30f. Nr. 74, irrig zum 5. Juli.

Regesten: Regestum Clementis Papae V, Annus quintus (1887) S. 178 Nr. 5571; Sauerland, Rheinlande, Nr. 310 mit irreführendem Incipit; Vogt, Regesten Erzbischöfe Mainz 1, 1, Nr. 1345; Curzel, Documenti papali (2004) Nr. 117.

Kommentar

Die Abschrift des Trierer Notars und Kanzlisten Rudolf Losse geht auf das Original zurück; Regestum-Varianten allerdings sind lediglich eine Wortumstellung oder orthographischer Art – auch Alamanie in der Fixierung des Geltungsbereichs. Ansonsten ist der Regestum-Test nicht nur in Protokoll und Eschatokoll gekürzt, sondern gelegentlich auch in formelhaften Teilen des Kontexts. Immerhin sind die Emendationen des Losse-Wortlauts im Druck bei Stengel a.a.O. alle durch das Regestum gedeckt, und für Stengels Unsicherheit hinsichtlich von canonicatibus S. 30 bei Note b ist festzuhalten, daß dies zwar über der Zeile nachgetragen wurde, der Fleck im Pergament hinter dem ersten c aber nicht von tilgendem Wischen herrührt; das Regestum bietet stattdessen ecclesiis. – Die gleiche Vergünstigung gewährte der Papst unter demselben Datum König Heinrich auch für fünfzehn Kirchen seiner Wahl in der Lombardei und in Tuszien; die folgende Nr. – Stengel verweist in der Vorbemerkung auf die päpstliche Finanzierungsverweigerung vom 27. Juni 1310 (oben Nr. 486 § 4) für Heinrichs VII. Romzug und wertet vorliegende Besetzungserlaubnis als Trostpflaster, das der König nutzte: Unter dem 24. September 1310 nominierte König Heinrich mit Verweis auf diese päpstliche Vergünstigung seinem Bruder, dem Trierer Erzbischof Balduin, den Arzt Magister Johannes, genannt Tremeleyt, aus Trier für eine passende Kanonikerpfründe der Wormser Kirche; unten Nr. 674. Der durch Stengel a.a.O. ebenfalls genannte Brief des Königs vom 24. Februar 1311 bezieht sich hingegen auf Italien und gehört zur folgenden Nr.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 500, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b8e6cc68-c2ba-4754-a99e-ba664e7c094b
(Abgerufen am 20.04.2024).