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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 2

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Kg. S. bestätigt und erneuert (bestetigen, vernewen und confirmirn) mit wohlbedachtem Mut, rechtem Wissen und gutem Rat und aus kgl.-römischer und -böhmischer Macht (von Romischer und Behemischer kuniglicher macht) den Meierleuten (meyerleute), die zum Egerer Gericht gehören, auf deren durch deren Botschaft vorgetragene Bitten sowie in Ansehung der treuen Dienste, die sie ihm, dem Reich und der Böhmischen Krone geleistet haben und in Zukunft noch leisten sollen, den Zehnten von allem Floßholz, die Freiheit, dass das Floßholz nicht verkauft, sondern auf der [Egerer] Burg verbrannt und benutzt werden soll, deren alte Rechte und Gewohnheiten, deren Gericht und krynner sowie sechs inserierte Urkk. in allen iren stucken, puncten und meinungen:

Heinrich der Jüngere, Vogt von Weida und Landvogt zu Eger, und Johann von Weyslersdorff, Richter zu Eger, erklären, dass die Meierhöfe, die zur Egerer Burg sowie zum Egerer Gericht gehören, an die Söhne und Töchter sowie die engen Verwandten der Meierleute vererbt werden sollen. Dat. 1344 Juli 29.1

Kg. Karl [IV.] bestätigt die durch seine Vorfahren, die römischen KK. und Kgg. gewährte Gnade, wie sie in der Erklärung Heinrichs des Jüngeren, Vogt von Weida und Landvogt zu Eger, und Johanns von Weysleisdorff, Richter zu Eger, enthalten ist, nämlich, dass die Meierhöfe, die zur Egerer Burg sowie zum Egerer Gericht gehören, an die Söhne und Töchter sowie die engen Verwandten der Meierleute vererbt werden sollen. Dat. 1348 Februar 22, Eger.2

K. Karl [IV.] gebietet den obersten Forstmeistern Albrecht, Peter und Johann von Nothafft sowie allen anderen Forstbeamten des Kg.reichs Böhmen sowie der Wälder, die zu Eger gehören, dass sie den Einwohnern der namentlich aufgezählten Meierhöfe, die zu Eger gehören, das Bauholz und Brennholz bis auf Widerruf geben sollen. Dat. 1375 Dezember 25, Eger.3

Kg. Wenzel [IV.] gewährt den Einwohnern der namentlich aufgezählten Meierhöfe, die zu Eger gehören, die Gnade, das Bauholz und Brennholz aus seinen und des Reichs Wäldern, die zu Eger gehören, zu nutzen. Dat. 1398 Mai 3, Eger.4

Kg. Wenzel [IV.] gebietet dem Bürgermeister, den Ratsherren und Bürgern der Stadt Eger, die Meierleute, die zu Eger gehören, in ihren aufgezählten Rechten und Verpflichtungen, das Floßholz betreffend, zu schützen. Dat. 1400 Februar 27, Prag.5

Kg. Wenzel [IV.] gebietet dem Bürgermeister, den Ratsherren und Bürgern der Stadt Eger, die Einwohner der namentlich aufgezählten Meierhöfe, die im Egerland liegen, in ihren Gnaden, Rechten und guten Gewohnheiten, die sie von seinen Vorfahren, den römischen KK.n und Kgg.n, erhalten haben, zu schützen. Dat. 1398 November 5, Bettlern.6

S. legt fest (meynen, seczen und wollen), dass die Meierleute die bestätigten Rechte ungehindert genießen sollen, und gebietet allen Amtleuten, Pflegern sowie allen anderen des Reiches und der Böhmischen Krone Untertanen und Getreuen, die Meierleute in ihren Freiheiten und Gnaden keineswegs zu hindern, sondern sie diese Freiheiten und Gnaden ungestört genießen zu lassen, wenn sie seine schwere Ungnade vermeiden wollen. Schließlich gebietet S. insbesondere den derzeitigen sowie künftigen Bürgermeistern, Ratsherren und Bürgern der Stadt Eger, die Meierleute in deren Freiheiten, Gnaden und dieser seiner Bestätigung zu schützen, wenn sie seine Gnade behalten wollen.

Originaldatierung:
am sampstag vor dem suntag als man singet in der heiligen kirchen Iudica in der vasten, 39 – 16 – 6
Kanzleivermerke:
KVr: Ad mandatum domini regis d(omino) L(udowico) comite de Otingen magistro curie referente Michael prepositus Boleslauiensis. – KVv: R(egistrata) Henricus Fije.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. dt., Siegel mit Seidenschnur verloren (Siegelankündigung für Majestätssiegel), in SOA Plzeň – SOkA Cheb, Bestand AM Cheb, Urk. Nr. 374 (A). – Kop. dt.: einfache Abschrift aus dem 17. Jh., in SOA Plzeň – SOkA Cheb, Bestand AM Cheb, Kart. 366, Fasc. 496, Inv. Nr. A 3077 (alt: A 2177) (B). – Altes Reg.: tsch. Regg. in den Abschriften vom Register der verpfändeten Kammergüter aus den Jahren 1453/54 in den Hdss. aus dem 16. Jh. in NA Praha, Bestand ČDK, Sign. RKP 2450, Buch Nr. 148, pag. 139 (C) und in NK ČR, Handschriftenabteilung, Sign. UK XVII A 15, pag. 257 (D).

Ed.: CIM III, S. 62–64, Nr. 45 (ohne Inserte und auch an anderen Stellen leicht gekürzt; nach A).

Reg.: II, S. 194, Nr. 367 (Abdruck von D); RI XI, Nr. 6809 (ungenau; nach ); Siegl, Kataloge, S. 15, Nr. 385 (dt.; nach A).

Lit.: Siegl, Burgpflege, S. 552‒553; Bystrický, Západní Čechy, S. 200.

Kommentar

Der in der Petitio und der Dispositio der Urk. S.s jeweils in Zusammenhang mit der Gerichtsbarkeit der Meierleute genannte krynner scheint ein für diese zuständiger Funktionsträger des Egerer Gerichts oder der Steuerverwaltung gewesen zu sein; die Bezeichnung dürfte von mhd. krinne (u. a. Kerbe auf dem Kerbholz) abzuleiten sein.

Anmerkungen

  1. 1Auszug: CIM II, S. 906–907, Nr. 705, Kommentar, Nr. 1.
  2. 2Auszug: Ebd., Kommentar, Nr. 2.
  3. 3Auszug: Ebd., Kommentar, Nr. 3.
  4. 4Reg.: Ebd., Kommentar, Nr. 4.
  5. 5Auszug: Ebd., Kommentar, Nr. 5, irrtümlich zum 25. Februar 1401.
  6. 6Ed.: CIM II, S. 906–907, Nr. 705.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 2 n. 65, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b859604b-493c-4975-bcba-868880bb8141
(Abgerufen am 29.03.2024).