Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Johannes VIII. - RI I,4,3 n. 722

882 August

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Papst Johannes (VIII.) bestätigt Erzbischof Anselm von Mailand (Anselmo archiepiscopo sanctę Mediolanensis ecclesię) auf dessen Wunsch das Privileg der Kirche Mailands (privilegii ... auctoritatem ecclesię vestrę ... annuimus), fordert ihn auf, auch weiterhin alles Notwendige für seine Kirche zu tun und zu erbitten, und ermahnt ihn (hortamur), der römischen Kirche die Treue zu halten; der Papst teilt dem Erzbischof mit, daß ein Langobarde, ein Anhänger des Markgrafen Wido (III. von Spoleto) (Langobardus nomine, homo Uuidonis marchionis), in der Nähe von Narni 83 Männern die Hände hat abtrennen lassen, woraufhin viele Männer an den Folgen der Verstümmelung verstarben (octoginta tres homines manibus singulis detrunctatis apud Narniensem civitatem, plures ex tali sunt incisione ... perempti), und ruft auf zum Gebet, damit Gott die Kirche von den Übeln befreie und Anselm und er den Feinden (lupis rapacibus) widerstehen können.

Originaldatierung:

Data mense Augusto, indictione XV.

Incipit:

Privilegii sanę auctoritatem ecclesię vestrę ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 121^r; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 229^r.

Drucke: Carafa, Epist. III 509; Conc. coll. reg. XXIV 347; Labbe-Cossart, Conc. IX 214; Hardouin, Acta conc. VI 103; Mansi, Coll. XVII 219; Migne, PL CXXVI 954; MG Epist. VII 269 n. 310.

Reg.: J 2607; JE 3382; IP VI/1 45 n. 83.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III² 187 Anm. 3; Savio, Vescovi Milano 343; Cazzani, Vescovi 79; Hlawitschka, Widonen 81 (ND 216).

Kommentar

Das Schreiben ist nur in den Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Genauere Angaben zu dem bestätigten Privileg sind nicht zu ermitteln, möglicherweise handelt es sich um dasselbe, das schon in n. 665 gegenüber Anspert, dem Vorgänger Anselms als Erzbischof von Mailand, erwähnt ist. Anstelle eines Namens steht bei dem Langobarden in der Registerabschrift lediglich nomine, was Caspar in MG Epist. VII 269 Anm. 3 auf die Registrierung nach der Minute zurückführt, so daß der Name erst bei der Ausfertigung des Originals eingesetzt worden sei. Weitere Hintergründe zu den Geschehnissen bei Narni sind nicht bekannt. Zum Konflikt zwischen dem Papst und Wido vgl. bereits n. 713 und n. 714. Die Datierung ist innerhalb des Monats nicht näher zu bestimmen.