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RI XI Sigmund (1410-1437) - RI XI Neubearb., 3

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K. S. verschreibt (zapsali sme) mit wohlbedachtem Mut und seinem Rat Johann Smil von Křemže (statečného Jana řečeného Smilek z Krzemze) die dem [Zisterzienser-]Kloster Goldenkron (kláštera swatokorunskeho) gehörigen Dörfer Oberhaid (Zbytiny), Hundnursch (Corita), Schweinetschlag (Swienyowicze), Haberles (Owesny), Plahetschlag (Czerny potok), Jandles (Mossnu), Chrobold (Chrboly), Saborz (Zahorzie), Groß-Zmietsch (Smiedecz) und die Mühle unterhalb des Dorfes Hundnursch sowie die Dörfer des Wyschehrader Kapitels (kanovnictvie wyssehradskeho) Humňany (Humniany), Štětice (Stieticze) und Heřmaň (Herzman) mit Zinsen und voller Herrschaft (s úroky a s plným panstvím) für eine Schuldsumme von 300 Schock Prager Groschen, welche S. für einige Erbgüter Smils, nämlich die Festung Dražice (Drazicze tvrz)2 mit deren Dörfern und allem Zubehör, zahlen soll (pravým trhem stržili a kúpili […] v dluhu za to jeho dědictvie). Johann Smil soll die genannten Güter ohne jedes Hindernis seitens des Kg.s, dessen Nachfolgern oder jeglicher Personen genießen. Wenn aber S. oder seine Nachfolger die verpfändeten Dörfer auslösen und Smil mit einer halbjährigen Kündigungsfrist die gesamte Pfandsumme ausbezahlen, dann soll Smil diese Dörfer unverzüglich zurückerstatten. Dabei sollen Johann Smil die Kosten für einen Teichbau, welche dieser durch die Aussagen der Nachbarn beglaubigen lassen hat (to cožby na dielo toho rybníka vynaložil, ježto by svědomím krajan tudiež vuokolí přísedících to pokázal), erstattet werden. Des Weiteren gewährt S. Smil das Recht, die verpfändeten Güter jedermann unter denselben Bedingungen weiter zu schenken, zu verpfänden, zu tauschen oder zu verkaufen (dáti, zastaviti, směniti nebo prodati). Schließlich sollen auch diejenigen die durch diese Urk. gewährten Rechte genießen, die die Urk. mit Smils gutem Willen innehaben werden.

Originaldatierung:
w sobotu po swate Trogiczi, 51 ‒ 27 ‒ 17 ‒ 5
Kanzleivermerke:
KVr: Ad relacionem Johannis de Cunwald subcamerarii. – KVv: Ohne RV.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. tsch. mit wachsfarbenem doppelseitigen Majestätssiegel (Posse 17/1–2) am Perg.-streifen, in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand Velkostatek Český Krumlov, Sign. I 1 A α Nr. 30e (A). ‒ Kop. tsch.: Insert im Vidimus der Äbte von Hohenfurt und Goldenkron und einiger Adliger vom 21. August 1454 in SOA Třeboň, Zweigstelle Český Krumlov, Bestand Vrchní úřad Český Krumlov, Sign. II c 1 A α Nr. 1c (B);3 erwähnt in der Urk. Johann Smils vom 25. Juli 1444 ebd., Sign. II c 1 A α Nr. 1d (C).

Ed.: UB Goldenkron, S. 427–429, Nr. 185.

Reg.: Čelakovský, De vernaculis, S. 116, Nr. 136 (tsch.); RI XI, Nr. 11800; Sedláček, Zbytky register, S. 202, Nr. 1472 (tsch.); ders., Die Reste (1917), S. 25, Nr. 1208; Beneš – Beránek, Soupis, I/1/2, S. 221, Nr. 886 (tsch.); Bárta, Formulář a typologie, S. 32, Nr. 65 (tsch.).

Lit.: Šimunek, Jan Smil z Křemže, S. 10; Polách, Jan Smil, S. 40–41, S. 58–59; Bar, Neznámá falza, S. 97–101.

Kommentar

Die Urk. hängt mit dem Prozess zusammen, den Ulrich von Rosenberg gegen Johann Smil von Křemže im Jahr 1444 führte (siehe den Kommentar zu Reg. Nr. 247). Ulrich strebte danach, die Johann Smil von S. verpfändeten Güter zu erwerben. Deswegen ließ er einerseits einige Fälschungen über dieselben Güter anfertigen,4 anderseits Johann Smil ins Gefängnis werfen. 1444 zwang Ulrich seinen Gefangenen, ihm vier ksl.e Verpfändungsurkk. zu übergeben, unter denen sich auch die oben regestierte Urk. befand. Über diese Übergabe stellten Johann Smil und dessen Söhne Ulrich am 25. Juli 1444 eine Urk. aus, die kurze Regg. der vier betroffenen Urkk. enthält. Die oben regestierte Urk. ist dort jedoch teilweise mit einer anderen Verpfändungsurk. vom 5. Mai 1437 (Reg. Nr. 212) vermengt.5

Anmerkungen

  1. 1Der Ausstellungsort ergibt sich aus dem Itinerar S.s. – siehe Hoensch – Kees, Itinerar, S. 121; Engel – C. Tóth, Itineraria, S. 131.
  2. 2Šimunek, Jan Smil z Křemže, S. 11 lehnt die Identifizierung der Feste mit den gleichnamigen Festungen in Südböhmen ab. Polách, Jan Smil, S. 57 weist auf die Burg Dražice in der Nähe von Benatek an der Iser hin.
  3. 3Auszug: LOR IV, S. 372–374, Nr. 522.
  4. 4Siehe bsw. die Fälschung vom 21. Dezember 1421, durch welche die Stadt Prachatitz und der Markt Wallern angeblich von S. an Ulrich von Rosenberg verpfändet wurden (Reg. Nr. 233).
  5. 5LOR II, S. 359–361, Nr. 413, hier S. 360: […] třetí list [Reg. Nr. 214] opět ciesaře Zigmunda s maiestátem, kterýž svědčí na Zbitynu, na Koryto, na Ovesné a na děptické vsi na tři sta kop, jakož ten list také šíře svědčí [die Namen der Güter stimmen mit der Urk. vom 5. Mai überein, die Pfandsumme aber mit der vom 1. Juni]; čtvrtý list [Reg. Nr. 212] opět ciesaře Zigmunda také s maiestátem jeho, kterýž svědčí na Volary na pět set kop [hier fehlen die Dörfer des Prager Georgsklosters].

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XI Neubearb., 3 n. 214, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b6d6d5a0-15e1-41f2-970f-15527c3c46bb
(Abgerufen am 19.04.2024).