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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,2

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Papst Nikolaus (I.) antwortet den Bischöfen der Gallia (Nicholai rescriptum ad episcopos Gallie), die Königin Theutberga habe zu Unrecht die eheliche Gemeinschaft mit (König) Lothar (II.) verloren und verfügt (statuimus) eine angemessene Anwendung der Kanones (sanctorum regulas quandoque competenter temperari).

Incipit:
Quoniam scimus Thiebirgam reginam versutis ...
Empfänger:
Bischöfen der Gallia

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: –.

Insert: Coll. Taurinensis (12. Jh., Turin Bibl. univ. naz.: Ms. E.V. 44 [903] fol. 70v).

Drucke: Pflugk-Harttung, Acta II 32 n. 61; MG Epist. VI 278 Anm. 1.

Reg.: Pflugk-Harttung, Iter 177 n. 44; JE *2707.

Kommentar

Das Schreiben ist nur in der Turiner Sammlung überliefert, vgl. dazu Pflugk-Harttung, Fälschung von Canones, Perels, Briefe II 120-125, Kéry, Canonical collections 284, sowie Fowler-Magerl, Clavis Canonum 172f. Ihre Unzuverlässigkeit ist neben der etwas übertriebenen Kritik bei Pflugk-HarttungPflugk-Harttung, Acta reiht den Brief als verunechtetes Stück ein – auch von Perels 124f. hervorgehoben worden. Das Schreiben beginnt mit dem auf Rasur stehenden (so Pflugk-Harttung) oben zitierten Rubrum. Der Fälschungsverdacht könnte höchstens mit dem Inhalt und den Formulierungen begründet werden. So wird u. a. von den neuen Gefahren des Antichristen (mit Zitat von Helias und Enoch) gesprochen, denen mit neuen Argumenten zu begegnen sei. Ein letztlich stichhaltiger Fälschungsnachweis konnte jedoch bisher nicht erbracht werden. Das Fragment hat Perels in MG Epist. zwar auch als verdächtig bezeichnet, aber wie schon bei JE ungefähr in den Zeitraum der weiteren Schreiben in der Eheangelegenheit Lothars II. von Ende 862-863 eingeordnet.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,2 n. †(?)603, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b4cd5e09-1d93-4253-ab41-ed3c34464bed
(Abgerufen am 19.04.2024).