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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,3,4

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Papst Nikolaus (I.) erneuert Erzbischof Ado (von Vienne) die Metropolitanrechte seiner Kirche gegenüber den civitates vel oppida von Grenoble, Valence, Genf und Tarentaise mit der Bestimmung, daß die (erzbischöfliche) Kirche von Tarentaise die ihr in der Vergangenheit verliehenen Rechte gegenüber den drei ihr zugewiesenen oppida vel civitates (Saint-Jean-de-Maurienne, Sitten und Aosta) nur unter Beachtung ihrer eigenen Unterstellung unter die Kirche von Vienne (sub iure Viennensis ecclesiae ita se positum semper sciat ... sitque humiliter ... Viennensi ecclesiae ... subpositus) ausüben darf.

Überlieferung/Literatur

Papstprivileg, ed. Perels, MGH Epist. 6, Nr. 153 S. 667f.

Regg.: J-E 2876; Schilling, Gallia pont. III, S. 109f. Nr. 104; Böhmer-Herbers II, Nr. 846 (A).

Kommentar

Das bemerkenswerte Papstprivileg dokumentiert das herausragende Ansehen, das Ado von Vienne, der sich damals möglicherweise persönlich in Rom aufhielt oder durch einen Legaten vertreten ließ (Schilling, a.a.O., S. 110), bei Nikolaus I. genoß. Der baldige Tod des Papstes hat die sonst zweifellos drohenden Konflikte zwischen Tarentaise (Erzbischof war damals Teutramnus, siehe zuletzt Reg. 2528 und Vienne nicht zum Ausbruch kommen lassen, da Papst Johannes VIII. 878 die beiden Kirchen wieder gleichrangig behandelt hat (Reg. 2700, 2706, 2708). Im übrigen diente unser Stück der nachfolgenden Fälschung als Grundlage. – Vgl. ausführlich Schilling, Guido von Vienne, bes. S. 276 – 279; speziell zu Tarentaise und seinen drei Suffraganen ebd., S. 631.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,3,4 n. 2585, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b44965eb-1227-4687-8009-422494a01792
(Abgerufen am 23.04.2024).