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RI III Salisches Haus (1024-1125) - RI III,2,3

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Heinrich ernennt Eberhard (II.), den Abt von St. Emmeram zu Regensburg und Bruder Udalrichs (II.?), Abt von St. Gallen, als Nachfolger Siegfrieds zum Abt von Tegernsee.

Überlieferung/Literatur

Chron. dominorum abbatum monasterii Tegernseensis c. 7 (Pez, Thesaurus 3/3, 514 = Schmeidler, Studien zur Geschichtsschreibung 115).

Kommentar

Die Abtschronik von Tegernsee entstammt in der vorliegenden Form zwar erst der zweiten Hälfte des 15. Jh., doch beruht die hier relevante Stelle nach Schmeidler, Studien zur Geschichtsschreibung des Klosters Tegernsee (1935) v.a. 19 auf einem weitaus älteren, bis 1102 reichenden Abtskatalog (Rekonstruktionsversuch ebd. 111-115). ‒ Zum Tod Abt Siegfrieds am 6. März 1068 vgl. Reg. 413a. ‒ Wahrscheinlich ist, daß die Ernennung Eberhards noch 1068 erfolgte, was auch mit dem bei Schmeidler 117 abgedruckten jüngeren Abtskatalog aus dem 16. Jh. übereinstimmt. ‒ Zur Diskussion um Eberhards Verwandtschaft vgl. Klaar, Die Herrschaft der Eppensteiner in Kärnten (1966) 35. Sein Bruder war wohl nicht Udalrich III., der spätere Abt von St. Gallen und Patriarch von Aquileia, sondern dessen gleichnamiger Vorgänger in der St. Galler Abtswürde. ‒ Eberhard war laut der Abtschronik (514 f.) schwäbischer Herkunft, ist im Kloster Kempten aufgewachsen, wurde von Bischof Heinrich von Augsburg in Ottobeuren und Füssen (St. Mang) als Abt eingesetzt und einige Zeit nach seinem dortigen Rücktritt Abt von St. Emmeram. Allerdings entstammen diese Nachrichten möglicherweise einer jüngeren Überlieferungsschicht (vgl. Schmeidler, Studien zur Geschichtsschreibung des Klosters Tegernsee [1935] 26 f.). Zur schwer zu rekonstruierenden Reihenfolge und Dauer seiner vorangegangenen Abbatiate vgl. Schwarzmaier, Gründungs- und Frühgeschichte, in: Ottobeuren (1964) 55-57 (samt fragwürdiger Gleichsetzung mit dem in Ann. August. 1094 [SS 3, 134] genannten Abt von Kempten; vgl. Reg. Konrads [III.] 3). ‒ Vgl. Meyer von Knonau, Jbb. 3, 64 f. Anm. 100 (der dort genannte Brief aus der Tegernseer Briefsammlung no 126 [MGH Epp. Sel. 3, 143 f.] ist allerdings wahrscheinlich an Heinrich III. gerichtet; vgl. die Anm. des Editors); Bauerreiß, Ottobeuren und die klösterlichen Reformen, in: Ottobeuren (1964) 77-80; Vogtherr, Reichsabteien (2000) 101; Wild, Tegernsee, in: Die Männer- und Frauenklöster der Benediktiner in Bayern (Germania Benedictina 2, 2014) 2256 (mit Behauptung einer gesicherten eppensteinischen Herkunft).

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Redaktion, eingereicht am 17.07.2018.

Nachtragsregest von G. Lubich in RI III,2,5 (2018), S. 103.

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Empfohlene Zitierweise

RI III,2,3 n. 507a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b41c8259-ddf5-4a65-bc16-df5358cb2e5c
(Abgerufen am 28.03.2024).