Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

Sie sehen den Datensatz 339 von insgesamt 535.

[Bischof] E[mbriko von Augsburg] teilt [Bischof] B[urchard II. von Halberstadt] mit, er wolle als Teilnehmer am Kriegszug König [Heinrichs IV.] gegen ihn als Friedensvermittler wirken, und bittet ihn um Äußerung durch Brief oder durch Boten, wenn er zu dieser Sache den Rat der Erzbischöfe [Siegfried] von Mainz und [Gebehard] von Salzburg, des Bischofs [Altmann] von Passau, des Herzogs Bertold [von Kärnten] und seinen eigenen wünsche.

Überlieferung/Literatur

Niedersächsische Landesbibliothek Hannover, Hs. XI 671 fol. 256 (Abschrift 16. Jh.). - Drucke: MG Briefe der deutschen Kaiserzeit 5, 100 f Nr. 54; Sudendorf, Registrum 2, 32 Nr. 26; Schmidt, UB Halberstadt 1, 71 Nr. 103. - Regest: Erdmann, Briefliteratur 162.

Kommentar

Auch dieses für die Geschichte der Beziehungen Heinrichs IV. zu den sächsischen Aufständischen wichtige Schreiben ist nicht durch Aussteller- oder Empfängerüberlieferung bekannt, sondern über die Hildesheimer Briefe der Hannoveraner Briefsammlung erhalten; nach Hildesheim muß schon frühzeitig eine Abschrift davon gekommen sein (Erdmann, Briefliteratur 7). Daß Embriko von Augsburg der Absender ist, erhellt aus seiner Teilnahme an den Ereignissen im Oktober 1075 (s. Nr. 334), die durch Lampert von Hersfeld und Berthold (Annalen) gesichert ist. Der Empfänger, Burchard von Halberstadt, war einer der Hauptinitiatoren des Aufstandes (Lange, Grafen von Northeim 46 ff); er kam später in den Gewahrsam des Bischofs Rupert von Bamberg (v. Guttenberg 252 Nr. 488). Er gehörte zu der schwäbischen Familie, aus der auch Erzbischof Anno II. von Köln stammte (Oediger 1, 243 f Nr. 839; NDB 1, 304 ff; 3, 24; D. Lück, Erzbischof Anno II. von Köln, in: Annalen d. histor. Vereins f. d. Niederrhein 172 [1970] 33, 44 ff). Seine Mutter war eine geborene von Steußlingen (A. Heinrichsen, Süddeutsche Adelsgeschlechter in Niedersachsen im 11. und 12. Jahrhundert, in: Niedersächsisches Jb. f. Landesgeschichte 26 [1954] 71-77; Meier, Domkapitel 90). Sie erscheint auch im Nekrolog von Ottobeuren (MG Necr. 1, 115; vgl. Schwarzmaier, Königtum 146 ff). NDB 3, 25 geht nicht auf die Beziehungen Burchards zu Schwaben ein. - Für die Datierung ist maßgebend, daß für den 22. Oktober 1075 Termin zur Versammlung des Aufgebotes gegen die Sachsen ergangen war, wo man offensichtlich auch mit dem Erscheinen Bertolds von Kärnten rechnete, der dann aber ausblieb (s. Nr. 334). Zum Ganzen vgl. Meyer v. Knonau, Jb. Heinrichs IV. u. Heinrichs V. 2, 519, 527 ff; Gebhardt-Grundmann 81, 252 und 91, 332.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 199f.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 333, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b27c539a-9350-488d-9d71-3fa3a16b8ff8
(Abgerufen am 19.04.2024).

Bestandsinformationen