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RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

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Kaiser Ludwig (II.) schickt von Capua aus die Bitte an Johannes (VIII.), den compater Adelgis' (von Benevent), sich zu ihm nach Kampanien zu begeben und ihn mit Adelgis auszusöhnen.

Überlieferung/Literatur

Erw.: Ann. Bertiniani a. 873 (Grat 192); Chr. de France/Saint-Denis (Bouquet-Delisle, Recueil VII 138f.).

Reg.: Böhmer-Mühlbacher2 n. 1261a; Böhmer-Zielinski n. 375.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich II2 372; Gay, Italie méridionale 107; Hartmann, Gesch. Italiens III,1 296; Hees, Kaiser Ludwig 95.

Kommentar

Die Bitte Ludwigs ist lediglich den erwähnten Quellen zu entnehmen. Sie ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Tributzahlung zu sehen, zu der sich der dux Adelgis von Benevent gegenüber Byzanz verpflichtet hatte. Ludwig mußte deshalb den Verlust der unteritalischen Gebiete befürchten, vgl. Hartmann. Bei der Bitte um Intervention dürfte auch eine Rolle gespielt haben, daß Johannes VIII. compater des Adelgis von Benevent war, vgl. Ann. Bertiniani; Näheres zu dieser compaternitas ist allerdings nicht bekannt. Ebenso ist es unklar, ob Johannes nach Süditalien reiste und bei Adelgis zugunsten Ludwig II. intervenierte. Eine Einigung beider Herrscher kam in der Folgezeit jedoch nicht zustande. Zur früheren Gefangennahme Ludwigs II. durch Adelgis im Beneventanischen und zum Eid, den Ludwig Adelgis für seine Freilassung leisten mußte, vgl. Böhmer-Zielinski n. 328 und n. 330. Die Eideslösung erfolgte durch Papst Hadrian II. (und nicht Johannes VIII., wie Pseudo-Liutprand, Liber [Mansi, PL CXXIX 1255] fälschlich berichtet). Die Bitte Ludwigs II. ist wohl kurz vor seiner Abreise aus Capua anzusetzen, vgl. Böhmer-Zielinski.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 91, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b13222a3-3ccb-4f7c-91ee-571accade390
(Abgerufen am 29.03.2024).