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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) – [RI VII] H. 12

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Kg. Ludwig verspricht seinem Fürsten und Heimlichen Erzbischof Peter von Mainz, sollten diesem für die Bewachung der Befestigungen der ihm verpfändeten Burg und Stadt (opidum) Alzey über die zugehörigen Einkünfte hinaus Kosten entstehen, diese jährlich am Martinstag1 ohne Aufschub zu erstatten, und setzt hierfür zu dessen Sicherheit seinen Kanzler Hermann von Lichtenberg2, Scholaster der Speyerer Kirche, Graf Friedrich [VII.] von Truhendingen3 und [Albrecht] Hummel von Lichtenberg4 als jeweils einzeln haftbare Bürgen (fideiussores in solidum) ein, die bei ausstehender Zahlung und Mahnung durch den Erzbischof (a) binnen zwei Wochen selbst oder jeweils vertreten durch einen adeligen Diener oder Dienstmann (famulum nobilem vel militarem) mit zwei Pferden in die Stadt Mainz ziehen, (b) dort in der vom Erzbischof bestimmten gemeinen Herberge (communi hospicio) Einlager abhalten, (c) die Bürgschaft bis zur vollständigen Erstattung der genannten erzbischöflichen Ausgaben leisten und (d) dies jedes Mal tun sollen, wenn der Kg. die Erstattung zum angegebenen Termin vernachlässigt.5

Originaldatierung:
Dat. Mogunt. 1317 IIIo kal. Iulii, r.a. 3. – Kanzler Hermann von Lichtenberg, Graf Friedrich [VII.] von Truhendingen und [Albrecht] Hummel von Lichtenberg erklären, die Bürgschaft beim Erzbischof für Kg. Ludwig unter den vorgenannten Bedingungen in solidum anzunehmen und versprechen, da sie ihre eigenen Siegel nicht bei sich haben, unter dem des Königs, die Schuld der Bürgschaft wie beschrieben so oft zu leisten, wie sie vom Erzbischof aufgrund ausbleibender Erstattung dazu aufgefordert werden.

Überlieferung/Literatur

Überl.: Orig. Perg. lat. im StA Würzburg, Domkapitel Mainz Urk. sub dato (AS: BayHStA München, KLS 140); Siegel fehlt, Königssiegel (Posse, Siegel 1 Tf. 50,5) im Text angekündigt, ehemals an Pressel; 22,5×22,3, Ssp. 16,7×18,5, Pl. 3,6 (A).

Drucke: Würdtwein, Subsidia diplomatica 1 S. 442-444 Nr. 90. – Wimmer, Alzei S. 265f. Nr. 61. – MGH Const. 5 S. 366f. Nr. 442 (aus A).

Reg.: RB 6 S. 397. – Böhmer, RI S. 16 Nr. 261. – Scriba, Reg. Hessen 3 S. 164 Nr. 2465. – Koch-Wille, Reg. Pfalzgrafen S. 116 Nr. 1951. – Vogt-Otto, Reg. Mainz 1/1 S. 364 Nr. 1922. – Bansa, Studien S. 206 (1. Schreiber des Erzbischofs von Mainz). – Reg.LdB 7 S. 49 Nr. 108.

Anmerkungen

  1. 1November 11.
  2. 2Zu Hermann II. Hummel von Lichtenberg (belegt seit 1304, † 1335), Bansa, Studien S. 227-234; zu Hermann als Bischof von Würzburg (1333-1335) Wendehorst, Bistum Würzburg 2 S. 57-60.
  3. 3Zu Friedrich VII. von Truhendingen (belegt seit 1290, † 1332) Englert, Truhendingen S. 150-152 (als Friedrich VIII.); Ruß, Truhendingen S. 209 (Stammtafel), S. 387 (Nachweise); Sprinkart, Kanzlei S. 147f.
  4. 4Zu Albrecht Hummel von Lichtenberg (belegt von 1314-1330) Bansa, Studien S. 230 Anm. 216f.; Sprinkart, Kanzlei S. 145, 254.
  5. 5Vgl. Nr. 40f., 47, 49 und Urkunde Albrecht Hummels von Lichtenberg von 1318 Juli 27, in der er als Bürge erklärt, sich am 15. August nach Aschaffenburg ins Einlager zu begeben und dort zu bleiben, bis der Kg. seine Verpflichtungen dem Erzbischof gegenüber erfüllt hat (Orig. Perg. lat. im StA Würzburg, Mainzer Urk. 3119. MGH Const. 5 S. 403 Nr. 498; Vogt-Otto, Reg. Mainz 1/1 S. 389 Nr. 2033). – Zur Urkunde Oesterreicher, Beiträge 3 S. 19; Wimmer, Alzei S. 83; Heidemann, Peter von Aspelt S. 270; Fenner, Erwerbspolitik S. 80; Böhn, Alzey S. 111; Schubert, König und Reich S. 354; Huber, Verhältnis S. 38; Gerlich, Erzstift S. 271 Anm. 72; Grathoff, Mainzer Erzbischofsburgen S. 289 Anm. 514.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 12 n. 42, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b1254327-d4f5-419b-938f-b83c541072af
(Abgerufen am 25.04.2024).