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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Kaiserin A[delheid] teilt dem ehrwürdigen Manne G. [Erzpriester] in Würzburg (Herbipolensi) mit, daß sie nach Beendigung ihres gegenwärtigen, schon länger dauernden Aufenthalts bei dem Bischof [Liutold] von Augsburg (antistitem Vindelicensis Auguste) auf der Rückreise nach Sachsen (patriam Saxonie) am 13. August (idus mensis Augusti) nach Würzburg kommen wird. Da der dortige Bischof nicht zu Hause sein soll, schickt sie einen Boten voraus, damit der Empfänger des Briefes Quartier und Verpflegung für sie und ihr Gefolge, sowie Futter für die Pferde vorbereiten lasse ... (Der Brief bricht unvollendet ab).

Überlieferung/Literatur

MG EE sel. 3, 16 Nr. 16. - RI 2, 595 Nr. 1141 c; Wendehorst, Btm. Würzburg 1, 71 f.

Kommentar

Nach dem Itinerar der Kaiserin Adelheid kommen für die Reise von Süddeutschland nach Sachsen nur die Jahre 994 oder 995 in Betracht. Im Oktober 995 war Adelheid in Quedlinburg (RI 2, 602 Nr. 1150 b). Der Brief ist in der Froumundschen Briefsammlung erhalten, und zwar als Abschluß des ersten Teiles, der Briefe aus Feuchtwangen. Das folgende Gedicht II entstand wohl, als der Verfasser bereits wieder nach Tegernsee zurückgekehrt war (996? vgl. Nr. 192).- Über die Beziehungen Adelheids zu Augsburg s. auch Nr. 197.

Auf welche Weise Froumund das Schreiben kennenlernte und für seine Sammlung abschrieb, ist nicht eindeutig geklärt. Stilistisch wäre es allenfalls zu vertreten, daß er der Diktator war. Vielleicht hielt er sich gleichzeitig mit Adelheid in Augsburg auf und wurde von ihr zu Kanzleigeschäften herangezogen (vgl. auch NA 46, 412 f, 418). Unwahrscheinlich ist es, daß er den Brief in Würzburg kennenlernte; nach 995 ist kein Aufenthalt von ihm dort nachgewiesen.

Der genannte Bischof von Würzburg ist wohl Bernward (990-995; vgl. Strecker, MG EE sel. 3, 16; Bischofskatalog MG SS 13, 339; F. J. Bendel, Reihenfolge der Bischöfe und Weihbischöfe von Würzburg [1933] 3; J. Kempf, Zur Kulturgeschichte Frankens während der sächsich-salischen Kaiser [Programm Würzburg 1914/ 1915] 11 f; Studien und Vorarbeiten zur Germania Pontificia 3, 156; P. Schöffel, Herbipolis sacra 69 f; A. Schäffer, Würzburger Bischofskatalog, in: AZ 3 [1878] 291). Bernward befand sich zu dieser Zeit auf der Reise nach Byzanz, wo er um eine Prinzessin als Gemahlin für Otto III. werben sollte (RI 2, 590 f Nr. 1135 b; 599 Nr. 1146 a). Im September 995 ist er auf der Insel Euböa gestorben.

 

Nachtrag:

 

Zum Aufenthalt der Kaiserin Adelheid in Augsburg vgl. Kreuzer, Hoftage 95. - Zu Bischof Bernward von Würzburg s. Wendehorst, Btm. Würzburg 1, 71 f.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 113f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 198, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b0a0f2e2-89a6-41d4-a1ee-41b0dd7f1d9c
(Abgerufen am 29.03.2024).

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