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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 11 - Die Zeit Wenzels (1376-1387)

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Ks. Karl [IV.] und Kg. Wenzel bekunden allen öffentlich: Ks. und Kg. entlassen kraft dieses Briefs Bürgermeister, Räte und Bürger der Städte Konstanz, Ulm, Esslingen, Reutlingen, Weil, Rottweil, Überlingen, Memmingen, Biberach, Ravensburg, Lindau, St. Gallen, Kempten, Kaufbeuren, Leutkirch, Isny, Wangen und Buchhorn aus der Acht (vz allen Echten), und zwar Christen und Juden und unerheblich, ob sie auf Klage des Ks. und des Kg. oder des Eberhard von Württemberg in die Acht gerieten. Auch was binnen Jahresfrist gegen die genannten Städte an Anleiten, rechtswirksamen Ansprüchen oder Nutzgeweren erklagt wurde (in Jors frist [...] erclagt sey ez sey anleit acht oder eruollunge vnd nuczgewer) und insbesondere die Klage des Eberhard von Württemberg gegen den Landrichter zu Memmingen, die Bürgermeister, Räte und Bürger der Städte Memmingen und Biberach sowie die Klage und Acht des Konrad von Rechberg von Weschenburg gegen Memmingen sollen aufgehoben sein (die clage und achte [...] genczlich tode und ab sin sol).

Ferner haben Ks. und Kg. den Utz von Holzheim, Peter und Ulrich die Stameler sowie die Bürger von Ulm, die Hans Arnolt von Dinkelsbühl mit rechtmäßiger Klage und Urteil in die Acht gebracht hatte (dar ein sie mit rechter clage und vrteyl braht het), und den Juden Jekel von Ulm, der durch Eberhard von Württemberg in die Acht geklagt worden war (darein in erclagt het), aus der Acht entlassen (uz der acht gelan). Ks. und Kg. wollen, daß die Geächteten, Juden oder Christen, durch die erklagte Acht, Anleite und Ansprüche (echte darein sie erclagt seint und auch die anleit und ervollunge) weder an Leib noch Gut auf dem Land und in den Städten Schaden nehmen.

Originaldatierung:
geben zu Rotenburg, 1377, an dem suntag nach unsers herren leychnames tag, [Karl:] r. R. 30, r. I. 22, [Wenzel:] r. B. 14, r. R. 1.
Kanzleivermerke:
[KV:] Konrad von Bissingen.

Überlieferung/Literatur

Ü: A HStA Stuttgart, H 51 Urk. 846 (Perg.). – HGS anhängend.

B1 StA Nürnberg, Reichsstadt Rothenburg, Akten 324 S. 41f. (Buchabschrift, 14. Jh.; Bleistiftpaginierung).

B2 HStA Stuttgart, A 602 Nr. 5284 a (Vidimus des Gf. Hermann von Sultz anstelle seines Vaters, des Hofrichters zu Rottweil, für Ulm von 1391 Jan. 17).

B3 StA Augsburg, Reichsstadt Memmingen, Urk. 95 (Vidimus des Gf. Hermann von Sulz anstelle seines Vaters, des Hofrichters zu Rottweil, von 1391 Jan. 17).

D: DRTA 1 S. 189 Nr. 104.

R: Ruser, Urkk. und Akten 2,2 Nr. 641. – UB, Ulmisches 2,2 Nr. 1025. – Württ. Regg. 1,1 Nr. 5284. – UB Esslingen 2 Nr. 1445. – UB Rottweil Nr. 430. – RI 8 Nr. 5777. – RB 9 S. 376. – Wiener, Regg. Gesch. Juden 1 S. 144. – Vischer, Gesch. Städtebund S. 131f. Nr. 93. – Würdinger, Lindau 2 S. 35. – Segesser, Abschiede 1 Nr. 290.

Kommentar

Zum Vorgang vgl. Lindner, Gesch. d. dt. Reichs unter Kg. Wenzel 1 S. 48f.; Holtz, Reichsstädte S. 47f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 11 n. 5, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/b0297aea-2d7a-4285-94a7-7b09fa224ba2
(Abgerufen am 24.04.2024).

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