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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,5

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Cölestin III. schreibt Erzbischof M(ichael) und Archidiakon M(anasse) von Sens (M. archiepiscopo et M. archidiacono Senonensi) aufgrund der Klage des Archidiakons Heinrich (von Chartres), des Propsts Raginald von Marsauceux (?), Simons von Bérou-la-Mulotière, Radulfs von Beauvilliers (?) und des Germanus von Levesville-la-Chenard sowie des Domkapitels von Chartres (Henricus archidiaconus, Raginaldus de Massengeio prepositus, Symon de Berou, Radulfus de Bellovidere et Germundus de Levesvilla et capitulum Carnotense), wonach gemäß der gewohnten Freiheit der Kirche von Chartres (Carnotensis ecclesie) die Laien Gilbert, Lorenz, Wilhelm, Robert und Andreas aus Chartres (Gilebertum, Laurentium, Willelmum, Robertum et Andream, laicos Carnotenses) in den Schutz der Kirche von Chartres aufgenommen und zum häuslichen Dienst berufen worden seien; die Gräfin von Chartres (Alix von Blois) (comitissa Carnotensis) habe mit ihren Komplizen aus der Erzdiözese Sens einen der besagten Diener, nämlich den Gilbert, überfallen und ihn und andere beraubt; nach vielen Beschwernissen, die die Kleriker zu erdulden hatten, hätten sich beide Seiten auf Schlichter geeinigt, die aber, da die Kleriker keinen Sicherheitseid geleistet hätten, keinen Schiedsspruch fällen wollten, zumal sie nicht über die Gewohnheiten und Freiheiten der Kirche von Chartres richten dürften und dazu auch nicht beauftragt seien; die Schlichter hätten lediglich festgesetzt, daß die besagten Diener nur bis zum Fest der Geburt Johannes’ des Täufers (24. Juni) im Dienst und Schutz der Kleriker verbleiben dürften, worauf die Kleriker unter Verweis auf die Gewohnheit und Freiheit ihrer Kirche, die zu bewahren und nicht zu verletzen sie eidlich verpflichtet seien, an den Apostolischen Stuhl appelliert hätten; der Papst befiehlt, die Kompromissare dazu zu bewegen, Eintracht herzustellen und, sollte dies nicht gelingen, die Parteien vorzuladen und die Angelegenheit unter Ausschluß der Appellation zu entscheiden unter Wahrung der Freiheiten der Kleriker und ungeachtet irgendwelcher vom Apostolischen Stuhl impetrierter präjudizierender Schreiben.

Originaldatierung:
Dat. Rome apud sanctum Petrum 8 id. iun. pont. a. 4.
Incipit:
Sicut Henricus archidiaconus Raginaldus de

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 13. Jh., Paris, Bibl. nat., Ms. lat. 10094 p. 9 Nr. 5 (Privilegia ecclesie Carnotensis, Stein, Bibliographie Nr. 883); Kopie 13. Jh., Paris, Bibl. nat., Ms. lat. 10095 fol. 5 (Privilegia ecclesie Carnotensis, Stein, Bibliographie Nr. 883) (beide Kopien inseriert in der Urk. Cölestins III. von 1195 Juni 2 [JL 17251, Petit, Theodori Poenitentiale 1 S. 565-569]).

Drucke: Petit, Theodori Poenitentiale 2 S. 567-568; Lépinois/Merlet, Cartulaire Chartres 1 S. 227-228 Nr. 120; Migne, PL 206 Sp. 1035-1036 Nr. 159 (nach Petit).

Reg.: JL 17118 (J 10473).

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. Ramackers, PUU Frankreich 6 S. 25 und S. 32. – Die undatierte Entscheidung der Delegaten ist ebenfalls in die genannte Urk. Cölestins III. von 1195 Juni 2 inseriert und separat gedruckt bei Lépinois/Merlet, Cartulaire Chartres 1 S. 244-245 Nr. 123.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,5 n. 1128, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ae8e0385-672f-4470-84a6-fe3b28ec1858
(Abgerufen am 18.04.2024).