Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Ludwig der Bayer - RIplus URH 5 n. 22

1317 April 28, Windsheim

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Kg. Ludwig bekundet: Vor ihm im Gericht ist der Abt von Heilsbronn (Halspru^onne) namens des Klosters Seligenpforten, dessen Pfleger und Weiser er ist, erschienen (fur uns chom in gerihte). Durch seinen Fürsprecher hat er um ein Urteil gebeten (und vragt^a mit fursprechen ein u^ortail), ob geistliche Klosterleute, die seit Jahr und Tag nach Landesrecht etliches Eigen in Gewere und Gewalt hatten und deswegen von niemandem im Land angesprochen worden sind, in unangefochtenem Besitz der Güter bleiben sollen.

Dem Klagebegehren wurde durch Urteil stattgegeben (daz wart im ertailet da) und außerdem wurde wie folgt geurteilt (und als vil mer): Niemand solle sie deshalb vor einem weltlichen Gericht beklagen, sondern nur vor ihren obersten geistlichen Richtern, vor denen sie billigerweise zu Recht zu stehen haben.

Originaldatierung:

Der geben ist ze Winsheim des pfincztags nach sant Io^ergen tag 1317, r. 3.

Zeugen:

Urteilssprecher und Zeugen: Wie Nr. 21.

Überlieferung/Literatur

Ü: B HStA München, KLS 133 – Perg., gleichz., beglaubigt und besiegelt durch Äbtissin Anna von Seligenpforten.

R: Reg. Ludw. Nr. 243. – RB 5 S. 357. – GP Nr. 312.

Kommentar

Ein vom Kg. besiegeltes Original, wie es nach dem Beglaubigungstext zur Vorlage diente, hat sich nicht erhalten. Angesichts dessen, daß sich die Abschrift auch in der Orthographie sehr eng an Nr. 21 anlehnt und eine so wichtige Urkunde gewiß im Kloster Seligenpforten bewahrt worden wäre, bestehen Zweifel, ob ein Original überhaupt existierte, und ob nicht der Schreiber den Text der Heilsbronner Urkunde (Nr. 21) mit entsprechenden Änderungen, vielleicht mit Zustimmung des Kg., abgeschrieben hatte. Der Beglaubigungstext hätte dann das Vorhandensein eines Originals fingiert.

Textkritik

1. ^a Die Worte und vragt versehentlich doppelt im Text.