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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 16 - Die Zeit Ruprechts (1404-1406)

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Bürgermeister und Rat der Stadt Frankfurt an den Hzg. von [Jülich und] Geldern, Gf. zu Zutphen: Er hat ihnen jüngst wegen Thüs von Auerbach, Heinrich von Hoenkirchen, Johann Havermann und deren Kinder, Bürger zu Aachen, geschrieben1. Er verlangt von ihnen, diesen ihre Leibzucht auszuhändigen2. Hierzu lassen sie ihn wissen, daß Kg. Ruprecht ihnen seine und des Hofgerichts Briefe zukommen ließ (siner küniglichen und auch sins hoffgerichts brieffen), die von Aachen seien wegen ihres Ungehorsams gegenüber Kg. und Reich mit Hofgerichtsurteil geächtet3(wie daz die von Aiche umb des willen daz sie siner kuniglichen gnaden und dem heiligen Riche ungehorsam sin mit hoffgericht ergangen und erwonnen sin daz sie verechtet sin). Er hat ihnen mündlich und in seinen Briefen strengstens geboten4, denen von Aachen nichts zu geben und nichts geben zu lassen, was ihnen ernsthaft leid tut. Dem müssen sie zur Vermeidung der schweren kgl. Ungnade und ihres eigenen Verderbens gehorchen (geboden[…] daz uns mit ernste leit ist und müssendem doch gehorsam sein[…] umb großer ungnade gein unsern[…] kunge und auch umb unser verderplichkeit willen zu vermeiden).

Sie bitten um Verständnis und hoffen, keine Ungnade des Hzg. zu erregen5. audita a Heinrich Wissen et Conrad Faber magistris civium Frankfurtensis exiussu consilii.

Originaldatierung:
Dat. sabbato post Ascensionis domini, 1404.

Überlieferung/Literatur

Ü: B ISG Frankfurt, Acht und Aberacht 6 St. 4. - Konzept mit vielen Korrekturen und Überschreibungen. - Zeitgenöss. Vermerk verso: Der hertzoge von gelren etzliche von Aiche ire gulde zugeben

Anmerkungen

  1. 1Brief des Hzg. von Jülich und Geldern, Gf. von Zutphen [ohne Vornamen] von [1404 April 29], A ISG Frankfurt, Acht und Aberacht 6 St. 6.
  2. 2Um die Leibzucht herrschte bereits 1403 zwischen Frankfurt und Aachen Streit. Aachen hatte Frankfurter Bürger wegen der Verweigerung der Auszahlung bekümmert. In dem entsprechenden Briefwechsel wies Frankfurt bereits damals auf den Zusammenhang mit dem Achtverfahren gegen Aachen (vgl. Anm. 3) und die kgl. Mandate hin (Briefe von 1403 Juli 12 und 24, vgl. URH Bd. 15 Nr. 375, 382).
  3. 3Zu dem Verfahren gegen Aachen, ausgelöst durch die Weigerung der Stadt, die Krönung innerhalb ihren Mauern zuzulassen, vgl. URH Bd. 15 Nr. 10 samt allen Anm. mit den jeweiligen Verweisen. Die Acht wurde 1402 Mai 2 ausgesprochen (ebda., Nr. 146), die Aberacht 1403 Nov. 12 verkündet (ebda., Nr. 422).
  4. 4Zu den diesbezüglichen Briefen des Kg. an Frankfurt vgl. URH Bd. 15 Nr. 46 samt Anm., 87, 100, 146, 235.
  5. 5Frankfurt erhielt eine erneute Mahnung von Hzg. Rainald mit Brief von 1404 Juli 28 (A ISG Frankfurt, Acht und Aberacht 6 St. 7; vgl. die Antwort der Stadt von 1404 Aug. 7, Nr. 85). Die Hzgg. von Geldern hatten Aachen gegen den Kg. unterstützt, Hzg. Wilhelm versuchte Einf luß auf die Zwangsmaßnahmen des Kg. gegen Aachen zu nehmen (vgl. URH Bd. 15 Nr. 50 Anm. 1, 234,). Der Kg. versuchte zu einem Ausgleich mit Geldern zu kommen, auch um dessen Beistand gegen das aufsässige Aachen zu erlangen, wie er Anf. 1403 an Frankfurt schrieb (vgl. ebda., Nr. 324 [2.] samt Anm. 2).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 16 n. 36, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ac8112b0-31e1-4006-9be0-7634ce1689cf
(Abgerufen am 23.04.2024).

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