RI I Karolinger 715-918 (926/962) - RI I,4,3

Sie sehen den Datensatz 244 von insgesamt 727.

Papst Johannes (VIII.) äußert Bischof (Athanasius II.) von Neapel (episcopus Neapolitanus) gegenüber sein Bedauern über das Bündnis der Stadt Neapel und ihres Volkes (Neapolitanam civitatem ceu populum) mit den ungläubigen (Sarazenen) (iugum cum infidelibus ducere), von dem er aus dem Brief des Bischofs, den er am Gründonnerstag (4. April) erhalten hatte (quas cępto iam paschalis festivitatis officio in die magno suscepimus), erfahren hatte (n. 238), kündigt an, dem Bischof in seiner schwierigen Lage zur Seite zu stehen, fordert ihn jedoch dazu auf, nachdem er selbst nach Neapel gekommen sei (n. 171) und zudem (Athanasius II.) dem Wunsch der Neapolitaner entsprechend zum Bischof geweiht habe (teque secundum eorum votum et desiderium antistitem, quod non merebantur, ordinare non pretermisimus) (n. 173), seinerseits nun jegliches Bündnis mit den Sarazenen zu lösen (absolvite ergo vos prius colligationes impietatis et fędus impium, quod cum inimicis Christi), verkündet, die Gesandten des dux (Sergius) zum Nutzen und Heil der Kirche gnädig aufzunehmen, und ermahnt den Bischof mehrmals, selbst zu mahnen und im Bemühen um das Wohl seiner selbst und das der Gemeinschaft nicht nachzulassen (pro salute tua et civium tuorum non desistas, arguens, obsecrans et increpans), wie es der Papst schon einmal (n. 189) befohlen habe.

Originaldatierung:
Data ut supra.
Incipit:
Relectis litteris tuis, quas cępto ...

Überlieferung/Literatur

Orig.: –.

Kop.: 11. Jh., Rom Arch. Vat.: Reg. Vat. I fol. 20v; 16. Jh., Rom Arch. Vat.: Arm. XXXI, t. 1 fol. 38v.

Erw.: Indexfragment aus dem 13. Jh. (Lohrmann, Päpstliche Register 403f.).

Drucke: Carafa, Epist. III 322; Conc. coll. reg. XXIV 55; Labbe-Cossart, Conc. IX 35; Mansi, Coll. XVII 37; Migne, PL CXXVI 724; Parascandolo, Memorie II 192 n. II; Capasso, Monumenta I 252f. n. 8; MG Epist. VII 39–41 n. 42.

Reg.: J 2319; JE 3090; IP VIII 423f. n. 26 und 446f. n. 66; Pallieri-Vismara, Acta pont. jur. gentium 271 n. 47; Martin-Cuozzo, Regesti dell'Italia meridionale 448 n. 933.

Lit.: Dümmler, Ostfränk. Reich III2 29; Hartmann, Gesch. Italiens III,2 22; Arnaldi, Giovanni Immonide 71 mit Anm. 3; Russo Mailler, Napoli II,1 369; Arnold, Johannes 35, 210.

Kommentar

Das Schreiben des Papstes ist lediglich in den Registerabschriften überliefert, vgl. zu diesen Caspar, Register Johanns 85-99 und Lohrmann, Register Johannes 5-156. Der genaue Inhalt des Briefs Athanasius' (II.) ist nicht bekannt, da dieser nicht erhalten ist, jedoch läßt der Inhalt des vorliegenden Briefes darauf schließen, daß es um den Pakt der Neapolitaner und besonders Athanasius' Bruders, des dux Sergius von Neapel, mit den Sarazenen gegangen sein muß (vgl. dazu auch n. 234 und 243). Zu den Gesandten des Sergius vgl. n. 246. Zur Erwähnung im Indexfragment aus dem 13. Jh. vgl. Lohrmann, Päpstliche Register 401-408. Das Schreiben gehört wohl zu einer Gruppe von Briefen im Register, die alle auf den 9. April datiert sind und sich zudem mit den Sarazenenbündnissen in Süditalien befassen (vgl. n. 241, n. 242 und n. 243). Hieraus ergibt sich die angegebene Datierung, die von dem im Brief erwähnten 4. April als Tag des Empfangs eines Briefs aus Neapel gestützt wird. Zur mit dem Data ut supra verbundenen Problematik vgl. Caspar 127-132 und Lohrmann, Register Johannes 178f.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI I,4,3 n. 244, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/abede94f-e1e8-41ca-8d6d-c85299290558
(Abgerufen am 29.03.2024).