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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,2

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König Heinrich hält in Speyer einen feierlichen Reichshoftag.

Überlieferung/Literatur

Schilderungen und Erwähnungen (in alphabetischer Titelfolge): Fritsche Closener’s Chronik, ed. von Hegel (...1870) S. 65 Z. 14; Gesta Baldewini II 5, bei Wyttenbach/Müller (1838) S. 208; Johann von Viktring im Liber certarum historiarum IV 7 der Rezension A bei Fedor Schneider 2 (1910) S. 16 Z. 16 – S. 17 Z. 25 und IV 4 der Rezensionen B, D und A2, ebd. S. 42 Z. 22 – S. 43 Z. 27; Mathias von Neuenburg: Chronik cap. 37, Rezension B bei Hofmeister (1924–1940) S. 81 Z. 1–6 und Rezensionen W, A und U ebd. S. 349 Z. 21–26; Peter von Zittau in Cronica Aule Regie I 103, bei * Emler (1884) S. 53 Sp. 1 – S. 155 Sp. 1 und Loserth (1875) S. 276–279; Sächsische Weltchronik, Erste Bairische Fortsetzung, cap. 22, ed. von Weiland (1877) S. 332 Z. 23 – S. 333 Z. 3.

Regesten: Böhmer, Heinrich VII., S. 279f. zwischen den Nrn. 285 und 286 zum 30. August im Regest zur Belehung Johanns mit Böhmen; Vogt, Erzbischöfe von Mainz 1 I (1913) Nr. 1353 zum 31. August und 1. September; Kisky, Regesten der Erzbischöfe von Köln 4, Nr. 533 zum 30. August.

Kommentar

König Heinrich urkundete zwar bereits am 26. August 1310 erstmals in Speyer (oben Nr. 593), doch zog er sich dann offenbar noch einige Tage in die benachbarte Johanniter-Kommende Heimbach zurück, bis seine künftige Schwiegertochter Elisabeth, aus Böhmen kommend, eintraf. Der eigentliche Hoftag begann erst mit dem feierlichen Einzug König Heinrichs in Begleitung des Brautpaares und zahlreicher Adliger in Speyer am Morgen des 30. August (die folgende Nr.). Am 7. September 1310 ist Heinrich letztmals urkundlich in Speyer belegt; am 10. September urkundete er im ca. 80 Straßenkilometer entfernten Hagenau, so daß der Aufbruch aus Speyer wahrscheinlich am 7. oder 8. September erfolgte. Dafür spricht auch der Bericht des in Speyer anwesenden Peter von Zittau, der von einem Aufbruch von König und Königin, des jungen böhmischen Königspaares sowie des gesamten Hofes nach Ablauf von acht Tagen, nachdem das Hochzeitsfest des Königssohns Johann mit Elisabeth vorbei war (postquam igitur consumati sunt dies octo et nupciarum festo expleto), Richtung Colmar spricht; die Reise nach Colmar führte demnach über Weißenburg, Hagenau und Straßburg; Cronica Aule Regie I 103 S. 155 Sp. ( Emler) und S. 279 ( Loserth). Die Formulierung Peters von Zittau ist angelehnt an das Lukasevangelium zur Beschneidung Jesu: Lk 2, 21, im obigen Chronica-Zitat unterstrichen. Mathias von Neuenburg behauptet gar irrig, König Heinrich sei sechs Wochen in Speyer geblieben; Mathias von Neuenburg: Chronik a.a.O. S. 81 Z. 1 und S. 349 Z. 21. – Von einem Reichshoftag zu sprechen, legt etwa die Erste Bairische Fortsetzung der Sächsischen Weltchronik nahe, wo es heißt: Der chuenich gebot einen hof ze Speir; dohin chomen die fursten alle; a.a.O. S. 332 Z. 23. Während es bei Johann von Viktring im Liber certarum historiarum IV 7 der Rezension A heißt, nach Speyer seien alle Bischöfe und Prälaten, Grafen und Adlige der Umgebung sowie vom Ober- und Niederrhein gekommen (a.a.O. S. 16 Z. 21–23), wird in IV 4 der Rezensionen B, D und A2 allgemeiner formuliert, Heinrich habe die Adligen aus dem gesamten Reich nach Speyer kommen lassen (a.a.O. S. 42 Z. 23f.).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,2 n. 599, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/abc5c9f0-5b3d-4d16-b512-af92b5cfa101
(Abgerufen am 25.04.2024).