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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 33

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Kg.F. beurkundet, daß die weltliche Gerichtsbarkeit in der Stadt Besançon und deren Bann (banleuca) zu den Regalien des Eb. von Besançon gehört und von dessen damit betrauten Offizialen ausgeübt wird. Deshalb und um die verletzte Autorität und Würde des Eb. wiederherzustellen, widerruft und kassiert er mit Rat der Getreuen de certa nostra scientia ac plenitudine nostrae regiae potestatis für sich und seine Nachfolger das Bürgermeistern und Rat der Stadt Besançon von Kg. Wenzel aut alios verliehene Privileg1, demzufolge diese selbst das Gerichts- und Strafrecht ausüben dürfen, sofern der Eb. nicht binnen Jahrs und Tags vom römischen Kg. gegen Eidesleistung mit den Regalien belehnt wurde und die Bürger ad ipsa regalia manus apponerent.

Originaldatierung:
Mensis augusti die octava (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.r. Conradus praepositus Wiennensis canc. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Org. in den bearbeiteten Archiven und Beständen nicht aufgefunden, der Kop. zufolge in Latein mit anh. S. – Kop. (lat.): Vom Offizial des Hofes zu Besançon beglaubigte Abschrift von 1510 Februar 1 im NLA ST (Sign. Rep. 32 I Nr. 73 Bd. I fol. 72v–73v u. 79r), Pap.

Reg.: Chmel n. 357.

Lit.: Schenk, Friedrich III. in Besançon (2007), bes. S. 107f.

Kommentar

Die notorischen Auseinandersetzungen zwischen Erzbischof und Stadt Besançon wurden damals u.a. auf dem Konzil von Basel verhandelt. Der erst seit kurzem amtierende Erzbischof Quentin Ménart (1438-1462) schaltete auch das neue Reichsoberhaupt ein. Denn dessen vorliegender Widerruf erfolgte zweifellos aufgrund einer Intervention des Erzbischofs, welcher am selben Tag mit den Regalien belehnt wurde, nachdem er schon am 27. Januar 1441 am Wiener Neustädter Hof deren sechsmonatige Stundung erwirkt hatte, quia in brevi temporis spatio dispositi sumus ad partes superiores ac terras Sacri Romani Imperii Reni videlicet nos conferre, s. Chmel n. 358 nach HHStA Wien, RR O fol. 45 und Chmel n. 211. Siehe zu den Beziehungen Besancons zu Kaiser und Reich im späten Mittelalter mit ausführlichen Literaturhinweisen Schenk, Friedrich III. in Besançon (2007).

Anmerkungen

  1. 1Sein bei Winkelmann, Acta Imperii 2, S. 658 n. 1001 (a) gedrucktes Privileg von 1398 Mai 3 (weitere Belege in den Online-RI (plus) Wenzels n. 3372) hatte König Wenzel schon 1399 Juni 10 widerrufen (ebd. n. 3620), was die Stadt aber ignorierte, s. Schenk, Friedrich III. in Besançon (2007), bes. S. 105f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 33 n. 4, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/ab6bcc0e-7514-403a-8266-ee2154582ee9
(Abgerufen am 19.04.2024).