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RIplus | Urkundenregesten Hofgericht 14 - Die Zeit Wenzels (1397-1400)

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Kg. Wenzel bekundet: Er hatte den Bürgermeistern, Räten und Bürgergemeinden der Städte Mainz, Worms und Speyer einen Tag zu ihm nach Nürnberg beschieden, zu dem sie ihre Machtboten schicken sollten, um die Streitsache gegen die Bürger und Stadt von Nürnberg wegen Geldforderungen mit Minne oder nach Recht auszutragen1 (als wir den Burgermeistern [...] umb solche ansprach die sie zu den burgern [...] von etwenil geldes wegen meinen zu haben tage bescheiden hetten zu uns gen Nuremberg zu senden mit voller macht soliche sachen usczutragen mit der myne oder mit dem rechten).

Die drei Städte schickten daraufhin ihre Botschafter, nämlich Hermann von Geispitzheim, Hauptmann zu Mainz, Clas von Rinckenberg, Bürger von Speyer, und Heinrich von Hoenberg, Stadtschreiber von Speyer. Laut ihren Briefen waren diese drei bevollmächtigt, die Sache nach Minne oder Recht zu beenden.

Am Vortag hat er, der Kg., vergeblich versucht, die Angelegenheit gütlich beizulegen (also heissen wir es als gestern vorsuchen ob wir sie mit der myne vorrichten kunden do kunden wir czwischen in kein myne treffen).

Er hat daraufhin beiden Seiten einen Rechtstag vor seinen Räten und Rittern auf den heutigen Tag angesetzt (beschiden beiden teylen einen recht tage fur unser rete und ritter als hewte).

Als beide Seiten mit Fürsprechern vor das Gericht (fur das recht) kamen, ließen die von Nürnberg fragen, wenn sie den drei Städten zu ihrem Recht verhelfen wollten (gerecht wolten werden), ob sie diesen nach Recht und Billigkeit zusichern sollten, vor dem kgl. Hofgericht und sonst nirgends ein freundliches Recht in der Sache nehmen zu wollen2 (ob sy daruff icht pillichen und zurecht sichern solten uf ein fruntlich rechte vor unsers kunigs hofgerichte und anderswo nyndert zu nemen).

Die Ritter urteilten auf ihren Eid, daß die Bürger von Nürnberg samt den Ihren und ihrem Gut vor den drei Städten geschützt sein sollen, wenn sie ein freundliches Recht vor dem Hofgericht nehmen (do erkanten und erteilten die ritter uf ire eyde das die egenanten [...] vor den egenanten [...] sicher sein solten uf ein fruntlich rechte zunemen vor unserm hofgerichte).

Die Bürger von Nürnberg legten im Gericht einen besiegelten Brief der drei Städte vor, in dem stand, daß sie sich nicht über ihren Anteil hinaus an der dem verstorbenen Hzg. Ruprecht zu entrichtenden Summe zu beteiligen hätten (in denselben brive begriffen was das die burger von Nüremberg den selben steten nicht hoher gebunden weren zuantwurten denn allein umb ire anczal an der summen geldes). Sie fragten die Ritter um das Recht.

Diese urteilten auf ihren Eid, daß die von Nürnberg nicht verpflichtet seien, den drei Städten über ihren Anteil hinaus zu antworten.

Die von Nürnberg baten daraufhin um Urteil, ob man ihnen dies alles schriftlich erteilen könne (ob man in das icht billichen vorschreiben solt als in erteilet wer worden).

Es wurde ihnen das Urteil gegeben, daß er, der Kg. ihnen dies schriftlich geben soll.

Originaldatierung:
Geben zu Nuremberg, 1398, des montags vor sand Margretstag, r.B. 36, r.R. 23.
Kanzleivermerke:
p.d. Wenzel [Králík von Buřenice], Patriarch von Antiochien, Kanzler/ Franz [von Gewicz], Domherr von Prag.

Überlieferung/Literatur

Ü: A StA Nürnberg, Reichsstadt Nürnberg (Münchener Abgabe 1992) Nr. 2740. – Rotes SS ehemals unter Papier stark besch.

Anmerkungen

  1. 1Vgl. Nr. 231, 232.
  2. 2Mit Urk. 1398 Juli 13 sicherten sich die Parteien zu, nur vor dem kgl. Hofgericht Recht nehmen zu wollen (vgl. Nr. 239).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus URH 14 n. 234, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a4fb92c3-4348-4cde-823f-fdc99acf5b4f
(Abgerufen am 25.04.2024).

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