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RIplus | SFG: Bischöfe und Domkapitel von Augsburg - Bd. 1: Wikterp - Walther I. von Dillingen (769-1152)

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Folgt auf Bischof Wikterp.

Überlieferung/Literatur

Bischofslisten MG SS 13, 279, 334; 14, 557; 15 II, 1308; auch mit Angabe einer Amtszeit von 5 Jahren; vgl. dazu Hauck, KG Deutschlands 82, 49 f.

Kommentar

Über Tozzo berichtet lediglich die Vita s. Magni. Aus dieser Quelle allein schöpft der Bericht der Bollandisten über Tozzo (AA SS Jan. 2, 56-59). Der Priester Tozzo habe Magnus und Theodor getroffen, sei mit ihnen nach Kempten gezogen, dort sei Theodor zurückgeblieben. Mit Magnus habe er Bischof Wikterp in Epfach aufgesucht, sei weiter im Gefolge des Magnus geblieben, schließlich soll er als Seelsorger in Waltenhofen [Lkr. Füssen] gewirkt haben. Nach dem Tod Wikterps sei er auf Empfehlung des Magnus von König Pippin zu dessen Nachfolger bestimmt worden, als solcher habe er den hl. Magnus begraben und eine Niederschrift von dessen Vita veranlaßt (Vita s. Magni II, 1, 2, 4, 7, 13, Goldast 1, 194 f und 200; vgl. auch Braun, Gesch. 1, 102-109; nach Gebele, Der hl. Magnus 85 f ist er ca. 775 gestorben; vgl. auch Nr. 4, 8 und 34). Vielleicht ist aus diesen Angaben zu schließen, daß Tozzo sowohl zu Magnus als auch zu Wikterp engere Beziehungen hatte, doch verbietet die unklare Überlieferung der Vita des Magnus genauere Erkenntnis der einzelnen Tatsachen. Besonders die Mitwirkung Pippins bei seiner Einsetzung erscheint unglaubhaft (Pippin starb 768 September 28). - Die in neuerer Zeit gelegentlich auftretende Ansicht, Tozzo sei Benediktiner in Murbach oder St. Gallen oder Abt in Ellwangen gewesen, ist völlig unbewiesen (Gatrio, Abtei Murbach 1, 98 f; Clauß, Die Heiligen des Elsaß 94; vgl. Doye, Heilige 2, 445). - Den Todestag am 16. oder 17. Januar (Gedächtnistag ist der 16. Januar) teilen mit Liber anniversarius eccl. mai. Aug. (16. Jh.), Necrologium mon. s. Udalrici Aug. civ. (16. Jh.) und Necrologium Faucense (15. Jh.); vgl. MG Necr. 1, 56, 120, 79. Todesjahr wie auch der Beginn seines Bischofsamtes sind nur zu vermuten; es ist an die bei seinem Vorgänger Wikterp und dem Nachfolger Sintpert erschlossenen Daten anzuknüpfen (Nr. 8 und 10). - Vielleicht wurde Tozzo bei St. Afra in Augsburg beigesetzt. Vgl. auch LThK 10, 242; Zoepfl, Bisch. 37.

 

Nachtrag:

 

Über Bischof Tozzo in der Magnus-Vita vgl. Bauerreiß, in: StMOSB 75, 170-173. Zur Beisetzung Tozzos s. Volkert, UuA 97 Nr. 2. Schmid, Wikterp 137 Anm. 152 betrachtet Tozzo als Nachfolger Wikterps in Epfach und Neuburg; wie dieser habe er mit Augsburg direkt nichts zu tun. HAB Füssen 46 f möchte Tozzo als Nachfolger des abgesetzten Bischofs Wikterp betrachten; vgl. auch ebd. 56 ff, 68 ff, 92 f.

 

Regest übernommen aus: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Augsburg, bearbeitet von Wilhelm Volkert (Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft, Reihe 2b), Augsburg 1985, S. 20.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RIplus Regg. B Augsburg 1 n. 9, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/a4db16d6-0ff5-4700-99ce-22ff75168871
(Abgerufen am 28.03.2024).

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