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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,4,2

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Der venezianische Gesandte Antonio Giustinian berichtet aus Rom: (1) Papst Alexander VI. beklagte die Ereignisse in Atripalda und lobte die Franzosen1), denen er jetzt besonders zugetan zu sein scheint. - Er entschuldigte sich, daß die Pisaner die Flagge des Hgs von Valence (Cesare Borgia) gehißt haben. Sie hätten dies gegen den Willen des Hgs getan. Giustinian hat jedoch die zuverlässige Nachricht, daß der Papst Pisa gerne in seine Hände bekommen möchte. Er hat deswegen Micheletto mit einigen Fußknechten und Geld auf dem Seeweg (nach Pisa) geschickt. - (2) Der Papst hofft, diese Angelegenheit mit KM zu regeln, der an Pisa sehr interessiert ist. Alexander VI. hat einen seiner Vertrauten (Luca de Renaldis), der übrigens sehr geachtet wird, nach Deutschland geschickt. Giustinian kann seiner Herrschaft jedoch den Namen dieses päpstlichen Vertrauten nicht bekanntgeben2), da ihm Schweigen auferlegt ist. Dennoch wird die Signorie von Deutschland aus diesbezügliche Informationen erhalten. - (3) Der Papst hat heute im Konsistorium mitgeteilt, daß Trozo nach Frankreich reisen werde. Allerdings hat der Papst den Grund dieser Reise nicht genannt. Giustinian glaubt, daß Trozo zu Verhandlungen betreffend die Toskana nach Frankreich reist. Der Papst schmeichelt dem Kg von Frankreich sehr, und auch dieser zeigt sich den Wünschen des Papstes geneigt, jedoch nur, um sich des Papstes im Krieg um Neapel zu bedienen.

Überlieferung/Literatur

ED: Villari, Dispacci Antonio Giustinian, I, 24 ff., Nr 15; der originale Wortlaut des Datums fehlt bei Villari, Dispacci Antonio Giustinian. - LIT: 1) Über den Bruch zwischen Spaniern und Franzosen im Streit um Unteritalien vgl. Prescott, Regierung Ferdinand, II, 242 ff. - 2) Der Vertraute des Papstes ist der Gesandte KMs, Luca de Renaldis; vgl. dazu Nr 19815.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,4,2 n. 19809, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1502-06-15_4_0_14_4_1_276_19809
(Abgerufen am 20.04.2024).