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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,4,1

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Dr. Jörg Praytnauer an KM: KM hat ihn mit Kredenzbriefen an den Abt von Rein und Christoph Zach nach Admont geschickt, damit er mit dem Abt dort über die Admonter Abtwahl verhandle. Dr. Praytnauer hat den Abt (Michael) von Admont in Salzburg getroffen und ihm gesagt, daß der Abt von Rein, Zach und er mit ihm (=Abt von Admont) und dem Kundorffer (Alexander von Kaindorf, der Gegenabt aus der Doppelwahl 1501) verhandeln sollen. Der Abt antwortete, daß ihm kein Tag nach Admont angesetzt wurde. Der Salzburger Kanzler Dr. Mendlin sagte dem Dr. Praytnauer, daß KM zunächst einen Tag nach Salzburg vor dem Ebf und je drei unparteiischen Räten KMs und drei Räten des Salzburger Ebfs angesetzt habe, später aber auf Betreiben des Kundorffers den Tag nach Admont verlegt habe. Damit sei aber der Salzburger Ebf nicht einverstanden gewesen und habe KM gebeten, den Tag in Salzburg festzuhalten. - Trotzdem ist Dr. Praytnauer vorsichtshalber nach Admont geritten und hat dort Wilhelm von Trautmannsdorf, Hans Stainacher, (Sigmund) Weltzer und andere Edelleute getroffen, denen angeblich die Temporalien (zeitliche Güter und Rechte) des Stiftes Admont vom Abt anvertraut wurden. Der Abt von Rein und Christoph Zach seien, wie Kundorffer und andere sagten, zornig abgereist, da man sie als Botschafter KMs nicht eingelassen habe. Dr. Praytnauer wurde gern eingelassen und gut gehalten. Er blieb die ganze Karwoche (20.-27. März) und den Ostersonntag in Admont und ist dann, weil er (von KM) keine besonderen Befehle hatte, weggeritten. Auf dem Heimweg traf er den Admonter Abt, der wieder heimritt. Die Not des Stiftes Admont erfordert KMs rasches Handeln. Ysprugkh Erichtag nach Quasimodogeniti 1502. - JORIG PRAYTNAWER doctor ss.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): Wien HHSA, ma 7a/1, fol. 44. - LIT: Filek-Wittinghausen, Maximilian 1502, 135; Roland Schäffer, Der Admonter Abtwahlstreit 1501-1519. Ein Beitrag zur landesfürstlichen Kirchenpolitik in der Steiermark vor der Reformation. In: Die Steiermark im 16. Jahrhundert, Graz 1979 (=ForschGLdkdeSteiermark, 27), S. 19-69. - NB: Das Stück entstand zwar in Innsbruck, aber in engem Kontakt zu KM und den nahen Hofbehörden.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,4,1 n. 16319, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1502-04-05_3_0_14_4_0_501_16319
(Abgerufen am 19.04.2024).