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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Die kgl. Statthalter und Räte zu Freiburg an KM: Gestern (14. Mai) haben sie ein Schreiben des Gfen Heinrich von Fürstenberg, des Wilhelm von Rappoltstein und anderer kgl. Statthalter und Räte vom (Land-)Tag zu Ensisheim weitergeleitet, in dem KM gebeten wurde, den bisher auf eigene Kosten dienenden Rittern und (Edel-)Knechten des Elsaß, Sundgau und Breisgau 350 gerüstete Pferde mit je 8 flRh pro Pferd und Monat und zusätzlichem Schadenersatz zu besolden; KM möge eine Liste jener Adeligen und Ritter schicken, aus denen diese Reitertruppe gebildet werden wird. Weil der gemeine Mann nicht willig ist, gegen die Schweizer zu dienen, empfehlen die Statthalter und Räte, die genannte Anzahl (von Adeligen und Rittern) als Diener aufzunehmen, ihnen ihren alten Sold von ca 400 flRh zu schicken und sie mit Lieferung zu versorgen. -- Heute erhielten die Statthalter und Räte Nachricht, daß der Marschall von Burgund, (Wilhelm von) Wargo (Vergy), dem Mgfen von Rötteln die Hft Warsche weggenommen hat, was KM zum Schaden gereicht und dem Waffenstillstand zwischen KM und Frankreich widerspricht. -- Im Kampf gegen den Adel wurden die Schweizer mächtig, haben das Haus Österreich bekriegt, Fsten daraus erschlagen und deren Land, Schlösser und Städte in ihre Gewalt gebracht, dadurch der neyd noch bey inen ist, wie ihre jetzigen Taten beweisen. Kürzlich hat KM mit dem Kg von Frankreich einen Waffenstillstand für drei Monate abgeschlossen, der von Frankreich nicht gehalten werden könnte, weil die Schweizer, die erbveint des Adels und vor allem KMs, beim Kg von Frankreich verschiedene Praktiken anwenden, wodurch Händel zu befürchten sind. Daher möge KM zwei Vertraute, und zwar Deutsche, zum Kg von Frankreich schicken, um einen dauernden oder wenigstens mehrjährigen Frieden auszuhandeln oder ihn für eine Hilfe gegen die Schweizer zu gewinnen, die KM dann zum Gehorsam bringen könnte, was ihm Lob und Furcht aller Kge einbrächte; zumindest aber könnten die beiden Gesandten die Pläne des Kgs von Frankreich erkunden. -- Die Statthalter und Räte haben Nachricht, daß der Hg (René) von Lothringen mit einer großen Zahl Reiter zuziehen würde, wenn ihn KM darum bittet. -- Weil der gemeine Mann die Lasten nicht mehr tragen kann, brauchen die Statthalter Geld für den Unterhalt des Kriegsvolkes: ohne Lieferung wird weder die Besatzung an der letzin (Befestigung, Schanze zu Lenzkirch) noch die Besatzung von Waldshut länger als acht Tage zu halten sein. -- KM möge seinen Hauptleuten die Schonung der Hft Hohen Trunß in Graubünden und der reichslehenbaren Gft Werdenberg befehlen, die dem KM im Breisgau gegen die Schweizer dienenden Friedrich, Herren zu Hewen, und dessen Brüdern gehören. -- KM möge seinen Räte, vor allem Mathis von Castelbarch (Castelbarco), der mit 10 Pferden als (Feld-)Hauptmann des Breisgaues hier ist, Sold- und Liefergeld schicken. Freyburg Mittwochen nach Sonntag Exaudi 1499. -- Stathalter vnd rete zu Freyburg.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, 2 Verschlußsiegel): Innsbruck TLA, ma I/41, fol. 73-76. -- LIT: Lex, Maximilian 1499, 5 ff., 59 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13266, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-15_1_0_14_3_2_466_13266
(Abgerufen am 25.04.2024).