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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Hofmarschall Gf Heinrich von Fürstenberg antwortet KM auf dessen Schreiben aus Tettnang vom Mitwoch nach Vocem Jocunditatis (8. Mai): KM schrieb, daß er den Bfen und Städten der niderverain (Niederen Vereinigung) befohlen hat, mit aller Macht dem Reichsbanner zuzuziehen, das KM dem Fürstenberg zuschicken wolle. Fürstenberg hat KM zwei Mal berichtet, daß die Eidgenossen gegen Basel hin ausgewichen und nun wieder nach Hause gezogen sind; da man von hier aus gegen das gebirgige und befestigte Land der Eidgenossen nicht erfolgreich vorgehen kann, soll KM das Reichsbanner nicht herschicken, sondern oben (=Bodenseeraum) lassen, wo man Großes gegen die Feinde unternehmen könne. -- Mit den 800 flRh konnte der Gf die Knechte nicht ganz bezahlen und mußte noch 200 flRh aufnehmen; KM möge ihm diese 200 flRh und die 300 flRh, die der Gf für die Bezahlung der 2 flRh (pro Knecht) aufnehmen mußte, ersetzen und zusammen mit dem in acht Tagen fälligen Soldgeld für die Knechte herschicken. -- KM schrieb weiters, daß der Gf für den Unterhalt der Röm. Kgin sowie für die Knechte und die Garde vom kgl. Schatzmeister Balthasar Wolf 5.000 flRh und von Jobst Assaert 3.000 flRh erhalten wird. Bisher hat der Gf nichts erhalten; überdies braucht er 11.000 flRh, 1.000 flRh für die Röm. Kgin und 10.000 flRh für den Unterhalt der hiesigen, sich sehr beklagenden Ritterschaft und der Garde, über deren Mängel der Gf gestern (11. Mai) berichtet hat. -- Die Franzosen verhalten sich laut Kundschafterberichten ruhig. -- KM schrieb dem Gfen weiter, ihm seinen Bruder Gf Wolfgang (von Fürstenberg), Herrn Ebolden von Liechtenstain und Herrn Hannsen von Seckendorff mit ihren sowie aller Fsten und des (Schwäbischen) Bundes Reisigen und 2.000 Fußknechten zu schicken. Weil die Eidgenossen abgezogen sind, braucht Gf Heinrich diese Truppen nicht mehr, mit denen KM oben etwas Tapferes gegen die Feinde unternehmen möge. Mit den Reisigen und freien Knechten unter seinem Kommando wird der Gf in die vier Waldstädte (Waldshut, Laufenburg, Säckingen und Rheinfelden) ziehen. -- Von den 800 Knechten, die sich zu Freiburg verlaufen haben, bestellte die Stadt Freiburg 200. -- Die Büchsen aus Burgund hat der Gf teils bekommen, teils sind sie dort geblieben, wie beiliegender Zettel zeigt. -- Gestern (11. Mai) ist Gf Heinrich zu den Statthaltern und Räten nach Ensisheim geritten, um mit ihnen auf dem noch nicht abgeschlossenen Landtag wegen der Ritterschaft zu verhandeln, die weder Sold noch Lieferung erhalten hat und ganz verarmt ist. -- Friedrich und Wilhelm Kapler (Kappeller) haben bisher gut gedient; KM möge Friedrich 200 flRh und dessen Bruder Wilhelm 100 flRh in Abschlag ihres Soldes schicken, weil sie seit langem (von der Landschaft) keinen Sold und keine Lieferung erhalten haben. Für den Unterhalt des kgl. Hofgesindes, das beim Gfen ist, möge KM 400 flRh schicken. Suntag Exaudi 1499. -- Hoffmarschalch HAINRICH graf zu FÜRSTENBERG ss.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): Innsbruck TLA, ma I/41, fol. 174 f. -- NB: Ensisheim als Aussttellungsort liegt nahe, da Gf Heinrich von Fürstenberg wohl nach wie vor dem dortigen Landtag beigewohnt haben dürfte.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13249, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-12_2_0_14_3_2_449_13249
(Abgerufen am 28.03.2024).