Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

Sie sehen den Datensatz 445 von insgesamt 3116.

Frh Kaspar von Mörsberg und Belfort, oberster Hauptmann und Landvogt im Elsaß, an KM: Die Eidgenossen haben 4.000 Mann in den Sundgau entsandt und diesen viel weiteres Kriegsvolk, darunter 800 Büchsenschützen, sowie viele Kartaunen und Schlangenbüchsen nachgeschickt, um Schlösser und Städte erobern zu können. -- Vergangenen hl. Crutz tag im Meyen (3. Mai) haben die Eidgenossen in Zürich beschlossen, daß sich die sechs Orte vergangenen Montag (6. Mai) zu Schaffhausen vereinigen und mit ganzer Macht gegen Überlingen, und die Berner, Freiburger und Solothurner in den Sundgau ziehen sollen; KM und seine Hauptleute werden davon wohl schon durch Luxen von Reyschach und Schenck Chrystoffeln von Limpberg in Kennntis gesetzt worden sein. -- Mörsberg hat KM bereits früher geschrieben, daß eine Strafexpedition in den Thurgau (bei den Eidgenossen) große Aufregung verursachen werde. Er hat KM auch schon vorgeschlagen. Schaffhausen zu belagern, was die Eidgenossen im Oberland um Feldkirch und im Sundgau zum Entsatz veranlassen wird, so daß KM das Oberland und das Unterland frei bekommt. Wenn die Eidgenossen dann mit vereinter Macht gegen KMs Lager und Schaffhausen ziehen, soll KM kampflos zurückweichen, woraus den Eidgenossen große Kosten entstünden, so daß sie den Zug aufgeben; könne man sie uneins machen und zum Abzug bewegen, so ginge ihnen gewiß die Hälfte ihrer Leute verloren. Wenn KM dann erneut vor Schaffhausen rückt, wird er den Thurgau zweifellos leicht erobern können. -- Wenn den Eidgenossen im Sundgau nicht entgegengetreten wird, befürchtet Mörsberg Schrecken für KMs Länder und Städte. -- KM möge den Wilhelm von Roppelstein (Rappoltstein) zur Freilassung eines Luzerner Bürgers ohne Lösegeld veranlassen, damit Polley von Ryschach und KMs Waldvogt Rudolf von Griessen auch ohne Lösegeld aus dem Luzerner Gefängnis freikommen. -- Der Briefbote wird KM berichten, daß die Eidgenossen fast mit ihrer gesamten Macht ausgezogen sind und nur wenige in ihren Ländern zurückgelassen haben; zugleich wird der Briefbote berichten, daß der Kg von Frankreich seine Gesandten und seine Büchsenmeister bei den Eidgenossen hat, und was er ihnen verspricht. -- KM möge Mörsberg Geld für die Knechte schicken, die ohne Besoldung nicht zu halten sind. Sampstag nach dem hl. Vffarttag Vnsers Herrn 1499. -- CASPAR fryherr zu MÖRSPERG vnd zu BEFFORT obryster houptman vnnd landtvogt in Elsas etc.

Überlieferung/Literatur

ORG: (Ppr, Verschlußsiegel): Innsbruck TLA, ma I/41, fol. 171 f. -- NB: Derartige Vorschläge zur Ermüdungstaktik hatte Mörsberg, der sich wohl nach wie vor in Waldshut befunden haben dürfte, erstmals am 7. Mai gemacht (Nr 13226). -- Höchstwahrscheinlich ist der in einem Bericht des W. von Rappoltstein vom 29. Mai (Nr 13349) in der Nachschrift genannte Peter Russ aus Luzern der oben erwähnte Gefangene, den Mörsberg gegen zwei im Luzerner Gefängnis liegende Königliche austauschen wollte.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13245, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-11_2_0_14_3_2_445_13245
(Abgerufen am 29.03.2024).