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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,1

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KM bekundet: Sigmund Gossembrot lieh KM in Ulm 5.500 flRh, wofür er und die Herwart auf einen Silberkauf verwiesen wurden; später brachte S. Gossembrot für KM weitere 5.000 flRh auf. KM ließ Sigmund durch dessen Bruder Jörg Gossembrot, KMs Rat und Pfleger zu Ehrenberg, ersuchen, mit dem Silberkauf stillzustehen und auf eine andere Verweisung zu warten, damit in diesem (Schweizer) Krieg ein größerer Silberkauf möglich wird. Nachdem S. Gossembrot eingewilligt hatte, schloß KM mit ihm und den Fuggern, Herwart und Baumgartnern einen Silberkauf über 20.000 flRh. Nun hat S. Gossembrot dem Kammermeister in Innsbruck, Bartholomäus Käsler, für den Krieg in der Gft Tirol 5.000 flRh aufgebracht, insgesamt also 15.500 flRh dargeliehen. Zur Rückzahlung verweist KM ihn auf das in Schwaz erzeugte und in die Haller Münze gelieferte (Viertel der Gesamtproduktion) Silber; nach Ablauf obigen Silbervertrages über 20.000 flRh soll S. Gossembrot alles (Schwazer) Silber erhalten und für jede auf 14½ Lot Feinsilber gebrannte Mark den Schmelzern zu Schwaz 5 flRh bezahlen sowie vom KM zustehenden Wechsel zur eigenen Bezahlung 1½ flRh einbehalten und den Rest, nämlich 2 flRh 1 lb Berner 8 kr, bei monatlicher Abrechnung dem Kammermeister in Innsbruck entrichten. Bei Verhinderung der Rückzahlung durch Seuchen, Krieg, Produktionsrückgang etc. wird KM dem S. Gossembrot binnen Monatsfrist so viel Silber übergeben lassen, daß alle Ausstände, Kosten und Schäden getilgt sind. Gossembrot soll mindestens ein Viertel des Silbers in der Haller Münze vermünzen lassen; er darf auch mehr vermünzen lassen, jedoch immer auf KMs slag vnd gewonlich korn (Prägung und Feingehalt), wofür ihm der Münzmeister pro vermünzter Mark 8 flRh 15 kr zahlen und gegen Abrechnung auch den kretz vnd vorstand (Prägeabfall) überlassen soll. KM befiehlt dem Regiment und der Schatzkammer in Innsbruck, obige Rückzahlungsmodalitäten einzuhalten und sich weder durch die Hof- noch die Schatzkammerordnung daran hindern zu lassen. Zu größerer Sicherheit für die Schadloshaltung Gossembrots versichert ihn KM zusätzlich auf die lfstl. Schmelzhütte (in Mühlau) bei Innsbruck und auf alle lfstl. Renten, Zinse, Zölle und Gülten in der Gft Tirol. Das Regiment und die Schatzkammer zu Innsbruck versprechen, sich für Gossembrots wie oben vereinbarte Bezahlung einzusetzen. Siegelankündigung: Ritter Degen Fuchs von Fuchsberg, Salzmeier zu Hall, und Bartholomäus Käsler, (Tiroler) Kammermeister und Pfleger zu Thaur, für sich und die anderen Mitglieder von Regiment und Schatzkammer neben KM. Tettnang 10. May 1499.

Überlieferung/Literatur

RE: Innsbruck TLA, kb 1499/TTT/22, fol. 10 f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,1 n. 9172, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-10_2_0_14_3_1_183_9172
(Abgerufen am 25.04.2024).