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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,3,2

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Der mailänd. Gesandte Marchesinus Stanga berichtet Hg Ludovico von Mailand: Gestern (2. Mai) kam Stanga hier an und suchte heute morgen die Regenten auf, die Hg Ludovico für seine Hilfe danken. -- Bei der Durchreise durch Brixen suchte Stanga den dortigen Bf (Melchior von Meckau) auf, da er hörte, dieser sei etwas unpäßlich, =aliquanto indisposito. Der Bf empfing Stanga freundlich, erwies sich als Anhänger Hg Ludovicos und sagte, KM liebe kaum jemanden mehr als den Hg. -- Sabbato passato octo di (vergangenen Samstag vor acht Tagen = 20. April?) trafen 4.000 Mann KMs, die zum Schutz von Feldkirch und zweier benachbarter Orte bestimmt waren, und etwa 12.000 Schweizer und Graubündner aufeinander. Die Feinde hatten sich in drei Schwadronen, =squadroni, geteilt, von denen nur eine den Kaiserlichen (!) direkt gegenübertrat; die anderen beiden hielten sich verborgen, um die Kaiserlichen in die Zange zu nehmen, welche übel zugerichtet worden wären, hätten sie sie nicht entdeckt; so hatten sie genug Zeit zum Rückzug. Von den Schweizern fielen ca 1.400 Mann und von den Kaiserlichen ca 900 Mann. Am folgenden Tag (21. April?) wurden die Schweizer nach Konstanz abkommandiert, und die Graubündner kehrten heim. Dort wird es ihnen aber nicht gut ergehen, weil das krl. Kriegsvolk von Mals jetzt in das Oberengadin eindringen wird, was bisher wegen des vielen Schnees nicht möglich war; zugleich werden auch die Truppen von Feldkirch aufbrechen, um sich mit denen von Mals zu vereinigen, so daß nicht nur das Oberengadin, sondern auch Chur in die Hände KMs fallen werde. -- Morgen (4. Mai) wird Stanga nach Ulm aufbrechen, das er in fünf Tagen zu erreichen hofft. -- Stanga ersuchte die Regenten, auch ihrerseits Poststationen anzulegen, um besser mit Nachrichten versorgt zu werden. Weil die Regenten den Weg über Bormio im Augenblick für nicht sicher halten, planen sie, die Postlinie über Meran zu führen. -- Die Kgin (Bianca Maria) ist fünf Tagesreisen von KM entfernt; bei ihr sind der spanische und der neapolitanische Gesandte. Stanga wird sich nach seiner Abfertigung durch KM in Ulm nicht zur Kgin begeben, außer KM oder Hg Ludovico wünschen es. -- Ehg Philipp ist auch nicht bei KM, sondern in Köln. Stanga würde gerne jemand zum Ehg schicken, aber sein Kanzler ist auf der Reise (hierher) erkrankt, und (Agostino) Somenza kann nicht von KM weg. Stanga wird sich schriftlich bei KM entschuldigen, daß er den Ehg nicht aufsuchen kann; wenn KM wünscht, daß Stanga jemand zum Ehg schickt oder diesem schreibt, wird er es tun. Hispruch 3. Maij 1499. -- MARCHISINUS STANGA ss.

Überlieferung/Literatur

ORG (Ppr, Verschlußsiegel): Mailand AS, ASforz, pot est, alem, cart 585. -- KOP (Ppr, gleichzeitig); A.a.O., cart 1192. -- ED: Pélissier, Documents Louis en Italie, 158 f., Nr 11. -- LIT: Wiesflecker, Kaiser Maximilian I., II, 336.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,3,2 n. 13201, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1499-05-03_2_0_14_3_2_399_13201
(Abgerufen am 29.03.2024).