Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Maximilian I. - RI XIV,2 n. 4456

(1496 Oktober 27 ca), (Pisa)

URI Merken

Zurita berichtet über KMs Unternehmen in Pisa gegen Florenz und Livorno in seinen Annales: Als KM nach Italien kam, zogen die Franzosen ihre ganze Kriegsmacht in Asti zusammen. KM kam anfangs Oktober nach Genua und trieb das Seeunternehmen gegen Pisa voran, obwohl ihm alle abrieten, persönlich ins Feld zu rücken, und ihm empfahlen, einen Hauptmann abzuordnen. Aber KM wußte, daß die Franzosen ein Hilfsunternehmen für Livorno und Florenz vorbereiteten. -- KM schiffte sich mit 1.300 Deutschen ein. die Genueser Schiffsleute abgerechnet; außerdem zogen 600 Reiter und 1.500 deutsche Knechte auf dem Landweg nach Pisa. Dazu kam das Kriegsvolk Venedigs und Mailands, das vor Pisa lag. Damit glaubte KM, Livorno einnehmen und Florenz angreifen zu können. -- Im Kriegsrat (26./27. Oktober) stellte vor allem (der spanische Gesandte) Juan Manuel die großen Schwierigkeiten des Unternehmens vor Augen. Der Hg von Mailand sei gegen das Pisaner Unternehmen, auch die Venezianer würden ihr Kriegsvolk zurückziehen, aber KM beharrte auf seinem Beschluß, wie ein capitan aventurero gegen Pisa zu ziehen, obwohl sein krl. Ansehen eine bedeutendere Truppenmacht gefordert hätte. -- So gab es um Pisa Mißtrauen, sowohl von Seiten Venedigs wie auch von Seiten Mailands, welche beide die Stadt besitzen wollten, obgleich sie beide behaupteten, sie wünschten der Stadt nur ihre Freiheit zurückzugeben. -- Die spanischen Gesandten Fonseca und Manuel, die sich in Begleitung KMs befanden, rieten, man möge die Stadt den Florentinern zurückgeben; damit sei alles Mißtrauen beseitigt.

Überlieferung/Literatur

ED: Zurita, Annales Aragon (1610), V, 102v. -- NB: Gesamtbericht des Zurita auf Grund von Augenzeugenberichten der spanischen Gesandten. Terminus ante quem ist die erwähnte Sitzung des Kriegsrates am 26./27. Oktober 1496.