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RI XIV Maximilian I. (1486/1493-1519) - RI XIV,2

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Erasmus Brascha berichtet dem Hg von Mailand vom Kgshof: Brascha hat KM den Grund mitgeteilt, weshalb sein Hg die 10.000 Dukaten nicht bezahlen wollte. KM hat alles freundlich angehört und seine große Wertschätzung für den Hg zum Ausdruck gebracht. KM kennt die Schwierigkeiten des Hgs, kann jedoch allein keine großen Dinge ausrichten. Die 3.000 Dukaten wollte er nur ausleihen, um Knechte nach Italien zu schicken und um den Reichsfürsten ein Beispiel zu geben, daß er als erster Geld für Italien ausgibt. -- In der Osterwoche wird KM alle Herren des Schwäbischen Bundes versammeln, den Ebf von Mainz, den Mgfen von Brandenburg und den neuen Hg von Württemberg, um die Reichssteuer einzuheben. Nach diesem Augsburger Tag wird sich KM nach Lindau begeben, um die Knechte (für den Italienzug) zu versammeln. -- KM versprach, sich künftig kein Geld mehr vom Hg auszuborgen und ihm die bisherigen Beträge zurückzuzahlen. Wenn es KM nicht gelingt, das Geld vom Reich zu erhalten, muß er seinen Italienzug verschieben. -- Brascha versichert, die Anliegen seines Hgs dem Kg so gut als möglich darzulegen und die genaue Antwort KMs wiederzugeben. Der Hg hat allerdings viele Diener, die für diese Aufgabe am Königshof geeigneter wären; er bittet den Hg, einen anderen Gesandten zu schicken. -- KM wird sich morgen, am Karmittwoch, =Mercore Santo (30. März), in ein Kloster zurückziehen und will bis nach Ostern niemanden sehen. Fuessen 29. Martij 1496. HERASMUS BRASCHA ss.

Überlieferung/Literatur

ORG: Mailand AS, ASforz, pot est, alem, cart 579, fol. 158-162. -- Vgl. dazu einen Mailänder Sammelbericht aus Briefen Braschas vom 19. März -- 10. April ca (Mailand AS, ASforz, pot est, alem, cart 590, fol. 13 ff.), der außer dem oben Angeführten folgendes Neue berichtet: Wenn ihn die Verbündeten unterstützen, wird KM sofort nach Italien ziehen; andernfalls muß er seinen Aufbruch verschieben. Kg Ferdinand (von Spanien) hat die Kapitel KMs ratifiziert. Ehg Philipp wird zu Ostern oder bald nachher über Luxemburg in die Gft Pfirt ziehen. Aus Flandern erfährt man, daß KMs Gesandte aus England zurückgekehrt sind, wo die Differenzen zwischen England und Ehg Philipp beigelegt wurden. KM rechnet damit, daß der Kg von England vom Hg von York (=P. Warbeck) aus England vertrieben wird; der Hg ist mit Irland und Schottland verbündet und unternimmt große Rüstungen. KM hat gehört, daß Hg Johannes Corvinus, Bernardo (Frangipane ?) und ihre Freunde mit den Türken verhandeln. KM hat Gesandte in der Schweiz, um gemeinsam mit dem Legaten (Chieregati) die Eidgenossen zu gewinnen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI XIV,2 n. 3860, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1496-03-29_2_0_14_2_0_181_3860
(Abgerufen am 19.04.2024).