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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 10

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K. F. bestätigt, nachdem ihm der hochgeborne Heinrich (III.), Herr zu Plauen, Bggf. zu Meißen und Gf. zu Hartenstein, gleüblich berichtet habe, daß jener, dessen Vettern und ihre Vorfahren des Geschlechts von Plauen unnßer unndt deß heiligenn römischenn reichs Bggff. zu Meißen und Gff. zu Hartenstein gewesen und von menniglich als solche angesehen worden sind1, diesem, dessen Erben und - nach deren Tod - dessen Vettern des Geschlechts von Plauen und deren männlichen Nachkommen, sich für ewige Zeiten Bggff. zu Meißen und Gff. zu Hartenstein nennen zu dürfen, sowie alle Privilegien und Rechte, die ihre Vorfahren als Bggff. von Meißen und Gff. von Hartenstein an demselben Burggrafenamt besessen haben. Er gebietet allen Kff. Fürsten etc. und Untertanen bei seiner und des Reiches schweren Ungnade und einer je zur Hälfte an die ksl. Kammer bzw. an die Herren zu Plauen zu entrichtenden Pön von 100 Mark Gold die Beachtung seiner Bestätigung.

Originaldatierung:
Am 17 tagk deß monats february (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i. (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Org. noch nicht aufgetaucht2, laut Kop. jedoch mit anh. S. - Kop.: Abschrift im Thür. StA Rudolstadt/Außenstelle Greiz (Sign. A, Gemeinschaftliches Archiv der älteren Linie Reuß, Schrank I Teil 1 Fach 1 n. 26, fol. 7r-9v), Pap. (16. Jh.). - Abschrift ebd., Schrank III Fach 19 n. 1, fol. 6r-8r, Pap. (16. Jh.). - Drei Abschriften ebd., B, Paragiatsherrschaft Köstritz A 6, fol. 117r-v u. 121r-v bzw. fol. 118r-120v bzw. B, Gemeinschaftliche Regierung Gera/a. Rep. Gera, R III n. 1, fol. 128r-129v, alle Pap. (18. Jh.).

Druck: Lobenstein. Intelligenz-Blatt vom 22. Februar 1794 S. 31-33.

Reg.: Chmel n. 8531.

Anmerkungen

  1. 1Dies ist von Bggf. Heinrich III. offenbar bewußt falsch gegenüber dem ksl. Hof dargestellt worden, denn an die Wettiner sollte laut eines Machtspruchs Kg. Albrechts II. vom 3. Mai 1439 nach dem Aussterben des Mannesstammes der Bggff. von Meißen aus dem Hause Plauen Titel und Freiheiten dieses Burggrafentums fallen, siehe Märcker, Burggrafthum Meissen Urk. H. 10 n. 142. Eine gleichzeitige Belehnung der zweiten plauischen Linie Reuß und die angebliche Abstammung des Hauses Plauen von den 1426 ausgestorbenen Meinheringern wird zuerst in einer wohl ebenfalls durch Heinrich III. veranlaßten Fälschung der Belehnungsurkunde Kg. Sigmunds vom 21. Juli 1426 erwähnt, vgl. UB der Vögte 2 n. 732. Die in dieser Fälschung angeführte, eigentlich den Fürsten vorbehaltene Anrede des Bggf. als "hochgeboren", die von der üblichen Titulierung "wohlgeboren" abweicht, findet sich ebenfalls in der hier vorliegenden Urkunde K. F.'s, der somit den Intentionen Heinrichs III. auch in diesem Punkt scheinbar bedenkenlos gefolgt ist, vgl. Schmidt, Burggraf Heinrich IV. S. 36f.; Märcker, Burggrafthum Meissen S. 321f., Anm. 2, S. 330f., Anm. 19 u. 20 und S. 371f.
  2. 2Das laut Lobenstein. Intelligenz-Blatt vom 22. Februar 1794 im Geraer Archiv befindliche Org. ist offenbar 1868 mit den übrigen Urkunden in das Hausarchiv Schleiz gelangt und dort wie die meisten Bestände 1945 vernichtet worden, vgl. Übersicht Landesarchiv Greiz S. 45-47.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 10 n. 571, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1490-02-17_1_0_13_10_0_13531_571
(Abgerufen am 28.03.2024).