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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 23

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K.F. bittet Gf. Ulrich (V.) von Württemberg, dem Lorcher Pfarrer Johann Plaicher1, seinem (ksl.) Kaplan, zu gestatten, dem Kardinal Georg Heßler zu dienen.

Überlieferung/Literatur

Org. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus der in Stuttgart beurkundeten und auf den Wunsch des Kaisers rekurrierenden Erlaubnis Gf. Ulrichs von 1478 März 142, sein Kaplan Johann Plaicher, Pfarrer zu Lorch, möge unbeschadet seines ihm verschriebenen Solds in den Dienst des Kardinals Georg Heßler treten, welche abschriftl. überliefert war in Bd. XXI ("Gnaden und Freiheiten") der württ. Kanzleiregister im LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign.: Best. H 14, Kopialbuch 322, fol. 203v = WR Nr. 1724), welcher im 2. Weltkrieg verbrannt ist. Reg.: WR n. 1724.

Kommentar

Der Lorcher Kirchherr Johann Plaicher (Blaicher), den Gf. Ulrich am 1. Sept. 1477 zu seinem Rat und Diener bestellt hatte (WR Nr. 840), war schon seit dem 23. Oktober 1466 – damals nur Priester der Diöz. Konstanz –ksl. Kapellan und hatte am 18. Juli 1471 einen Pfründenbrief erhalten, s. Chmel nn. 4715 und 6302 sowie allgemein Heinig, Friedrich III. (1997) S. 1042. Zu dem ksl. Chefdiplomaten Heßler, dessen Wahl zum Kardinal am 25. Juni 1477 erfolgt, doch erst am 10. resp. 12. Dez. 1477 publiziert worden war und dessen Ernennungsdekret und Insignien erst im Frühjahr 1478 am ksl. Hof eintrafen, s. Heinig, Friedrich III. S. 709-720, Ders., Gesandtschaftswesen, und Hollweg, Heßler S. 66f. Schreiben des K. an Heßler aus dem März und April 1478, unter denen sich auch das Begleitschreiben zur Übersendung des Kardinalshuts sowie die Bitte um Aufnahme einer weiteren Person in Heßlers "Kammer" befinden, druckt Chmel, Mon. Habsb. I, 2 Nrr. V-VII S. 315- 317. Aus ebd. Nrr. XLIII-LIV S. 348-359 ergeben sich als dringendste Aufträge Heßlers auf dem Weg nach Burgund die Organisation des Widerstands gegen Frankreich auf einem Tag zu Frankfurt sowie die Beilegung der ksl. Konflikte mit dem Kölner Administrator Ldgf. Hermann von Hessen und mit Pfgf. Philipp bei Rhein. Plaicher war dann im Jahre 1479 Gf. Ulrichs Gesandter an den ksl. und den ungarischen Hof wegen der böhmischen Lehen, und 1481 verhandelte er für Gf. Ulrich mit dem ksl. Anwalt Gf. Haug von Werdenberg über die Zahlung der 1480 zu Nürnberg beschlossenen Reichshilfe, s. unsere nn. 653f. und 686 passim. Am 1. April 1484 intervenierte der K. beim Aschaffenburger Stift zugunsten seiner Inbesitznahme der dortigen Kustodie, s. das Org. im StiftsA Aschaffenburg (Sign. Best. U 2728). Am 13. Mai 1484 verschrieben die Gff. Eberhard V. und VI. dem Pfarrer zu Böhmenkirch und Lorch für seine Dienste lebenslänglich einen Jahrsold, s. LA Bad.-Württ., HStA Stuttgart (Sign. A 17, Nr. 4 = WR Nr. 855).

Anmerkungen

  1. 1Gelegentlich auch Blaicher.
  2. 2Reg.: WR n. 1724. Zur näheren zeitlichen Einordnung s. die obige Erläuterung zum Regest.

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 23 n. 658, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1478-03-14_1_0_13_23_0_661_658
(Abgerufen am 28.03.2024).