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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] Suppl. 1

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Hz. M. bestätigt anläßlich seiner eigenen blijden incompste1 die durch Hzn. Maria am 29. Mai 1477 anläßlich ihrer blijden incompste in den Hztt. Brabant, Limburg und in Ouermaze2 den Ständen dieser Hztt. gewährten Privilegien, samt aller Rechte, die von früheren Hzz. gewährt wurden und widerruft alle gegenteiligen Verfügungen. Er befiehlt den Mitgliedern des Grossen Rates, Kanzler und Rat von Brabant, Limburg und Ouermaze, den Mitarbeitern der Brüsseler Rechenkammer und allen Amtsträgern der gen. Hftt. die Begünstigten in der Wahrnehmung ihrer Rechte nicht zu behindern.

Originaldatierung:
Vyff dagen in decembri.
Kanzleivermerke:
KVr: By mynen here den hertoge. – Ende by waren van zynen rade die bisschop van Mets3, die heer van Chimay4, ierste camerlincke, die grave van Nassou, heer van Witzbaden5, meester Jan vander Bouman, heere van Wierre6, hoot vanden voirsc[reuen] rade, meester Geldolff vander Noot7, cancelcancelleir by Brabant, die heere van Berssele8, heer Robrecht Cottereau9, ridderen, ende meer anderen; Ja. Hujoel10 (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop. im AGR/AR Brüssel (Sign. Mss. div. 33, f. 300r,v) (16. Jh.); mnl.

Anmerkungen

  1. 1Die Blijde Inkomst bzw. Joyeuse Entrée der brabantischen Hzz. mußte erstmals im Jahre 1356 durch Hzn. Johanna und ihren landfremden Gatten Wenzel, Halbbruder Karls IV., auf Druck der Stände beschworen werden. Sie umfaßte die wichtigsten Privilegien der gen. Hztt. und wurde seither immer weiter ergänzt. Ihr Name leitet sich vom ersten offiziellen Einzug eines neuen Herrschers her. Zur ersten Blijden Inkomst/Joyeuse Entrée vgl. u. a. Bragt, R., De Blijde Inkomst (mit Text). Der erste offizielle Einzug Maximilians in Brabant erfolgte zum genannten Datum. Vgl.Vander Linden, Itinéraires (1477-1482), S. 22f..
  2. 2Es handelte sich um die jenseits, d. h. östlich der Maas gelegenen, meist infolge des limburgischen Erbfolgekrieges (1288) an Brabant gelangten Hftt..
  3. 3Georg v. Baden (1433-1482), seit 1459 Bf. v. Metz.
  4. 4Philipp v. Croy, Gf. v. Chimay, Herr v. Sempy und Quiévrain (1434-1482); nach einem frühen Zerwürfnis mit Karl seit 1468 wieder in burgundischen Diensten, wurde er im August 1477 erster Kammerherr Maximilians und gehörte bis zu seinem Tod zu dessen engstem Kreis. Vgl.: Debae, Philippe de Croy, S. 174f. Kerckhoffs-De Hey, Functionarissen II, S.46.
  5. 5Wahrscheinlich Adolf III (1443-1511), Sohn Johanns II., Gf. v. Nassau-Wiesbaden (1419-1480). Vgl. Heinig, Friedrich III., Hof, Regierung, Politik, S. 1183ff.
  6. 6Jan/Jean de la Bouverie, Herr v. Wierre, ist bereits unter Hz. Karl in mehreren Ämtern nachzuweisen, zuletzt seit Dezember 1473 als zweiter Präsident des „Parlements von Mecheln“. Nach dessen Auflösung im Frühjahr 1477 wurde er „chief et president“ des Großen Rates. 1481-83 war er brabantischer Kanzler. Vgl. Kerckhoffs- De Hey, Functionarissen I, S. 23 f.; II S. 24f.
  7. 7Seit Philipp dem Guten in burgundischen Diensten, bekleidete er seit dem 16. April 1477 das Amt des brabantischen Kanzlers, in dem ihm am 12. Oktober 1481 Jean de la Bouverie folgte. Vgl. Kerckhoffs-De Hey, ebd. I, S. 35f.; II, S.105.
  8. 8Heinrich v. Wittem, Herr zu Beersel, Braine- L’Alleud und Plancenoit (1439/40-1515) wurde am 6. Juni 1477 Rat der Hzn. Maria und in diesem Amt von Maximilian übernommen. Er diente ihm und Philipp in verschiedenen Ämtern und war später, insbesondere ab 1488, einer der zuverlässigsten Anhänger Maximilians und Philipps. Vgl. Gaillard, Conseil de Brabant, Bd. III, S. 348f. – De Win, Henri III. de Witthem, S. 231ff.
  9. 9Er ist seit dem 17. Oktober 1470 als Angehöriger des brabantischen Rates belegt.Vgl. Kerckhoffs-De Hey, Functionarissen, II, S. 52, sowie Gaillard, Conseil de Brabant, Bd. III, S. 348.
  10. 10Jacques Hujoel, bereits unter Hz. Karl als Sekretär des brabantischen Rates und Greffier am „Parlement von Mecheln“ tätig, erhielt am 6. Juni 1477 wiederum eine der Sekretärsstellen des brabantischen Rates. Vgl. Ebd., Bd. I, S. 51 u. 63.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] Suppl. 1 n. 8, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1477-12-05_1_0_13_0_2_8_8
(Abgerufen am 29.03.2024).