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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 17

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K.F. teilt Bürgermeistern und Rat der Stadt Speyer mit, er habe erfahren, daß sie eine Gülte von dem verstorbenen Jakob von Nürnberg und nach dessen Tod von Bürgermeistern und Rat der Stadt Heilbronn sowie von anderen eingenommen haben, daß sie dem vormals gefangengenommenen Heilbronner Bürger Peter Meissner dessen entstandenen Schaden bislang nicht ersetzt haben, und daß sie später den Heilbronner Bürger Hans Weißgerber gefangengesetzt und diesem Hab und Gut abgenommen haben. Der K. gebietet ihnen bei den Pflichten, mit denen sie K. und Reich verbunden sind, sowie bei einer der ksl. Kammer zufallenden Pön von 40 Mark Gold, alle verfallenen Gülten den Heilbronnern zu überantworten, Peter Meissner wegen dessen erlittener Schäden kerrung und abtragk zu tun, Hans Weißgerber aus dem Gefängnis freizulassen und sein Hab und Gut zurückzugeben, fordert sie dazu auf, innerhalb von 15 Tagen nach Erhalt dieses Briefes ihre Ansprüche klaghaft zu machen, verbietet ihnen, Forderungen und Ansprüche an die Heilbronner und andere, die Zahlungsverpflichtungen gegenüber Jakob von Nürnberg hatten, zu richten, solange die Angelegenheit unentschieden am ksl. Kammergericht anhängig ist, und erklärt, bei Zuwiderhandlung gegen sie nach Gebühr prozessieren zu wollen.

Originaldatierung:
Am zwölfften tag des monads augusti (nach Kop.).
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i. (nach Kop.).1

Überlieferung/Literatur

Org. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert, der Kop. zufolge Pap., rotes S (wohl: 18) rücks. aufgedrückt. – Kop.: Vidimus des Dekans Albrecht und des Kapitels des Stifts Öhringen in der Diözese Würzburg von 1471 August 21, das inseriert ist in dem Urteilsbrief2 Gf. Ulrichs von Württemberg von 1479 Januar 18 im StadtA Speyer (Sign. 1U sub 1479 Januar 18 fol. 16r-v), perg. Libell, rotes S des Ausstellers in wachsfarbener Schüssel an brauner Ss. (stark beschädigt). – Abschrift ebd. (Sign. 1A Nr. 840/I fol. 31 v), Pap. (15. Jh.). Reg.: Taxregister n. 774. Lit.: UB Heilbronn 1 S. 425-434; KEMPER, Testament.

Kommentar

Das vorliegende Mandat wurde Bürgermeistern und Rat der Stadt Speyer 1471 August 23 übergeben, wie sich aus einem durch den Speyerer Bürgermeister Marx zum Lamm namens des Rates und der Gemeinde zu Speyer dagegen eingelegten Protest ergibt, der in einem von dem öff. Notar Eberhard Selbach, Kleriker der Diözese Speyer, ausgestellten Notariatsinstrument3 von 1471 August 28 inseriert ist (StadtA Speyer, Sign. 121U sub 1471 August 28); vgl. auch UB Heilbronn 1 S. 431.

Anmerkungen

  1. 1Nach der Abschrift im StadtA Speyer (Sign. 1A Wr. 840/I fol. 31 v).
  2. 2Dieses von Gf. Ulrich unter Beisitz seiner Räte, namentlich des Propstes Peter von Denkendorf, der Dres. Martin Kellner und Werner Unzhäuser, Propstes bzw. Predigers zu Stuttgart, der Ritter Konrad Schenk von Winterstetten, Bernhard von Woellwarth und Sigmund von Freyberg, des Dr. med. Nikolaus Bältz, des Johann Winkelmes, Kustos des Stifts zu Stuttgart, sowie der Hofmeister Konrad vom Stein von Klingenstein und Wolf von Dachenhausen, gesprochene Urteil in der Streitsache zwischen Bürgermeistern und Rat der Stadt Speyer einer- und Hans Weißgerber von Heilbronn andererseits sah vor, daß die Speyerer dem Kläger den seit dem Urteil Pfgf. Friedrichs (I.) bei Rhein entstandenen Schaden ersetzen sollten, während vor der endgültigen Entscheidung der Hauptsache einigen Beteiligten noch Eide abgenommen werden sollten, wozu Gf. Ulrich den genannten Stuttgarter Propst zum Kommissar einsetzte mit der Maßgabe, bis 1479 März 15 die Eide einzufordern. Gf. Ulrich war 1477 Mai 26 durch K.F. zum Kommissar in dieser Angelegenheit ernannt worden (n. 294).
  3. 3Das Notariatsinstrument wurde ausgestellt in Gegenwart der darum ersuchten Zeugen Johannes Groß, Raban Schmalkalden, Stadtschreiber zu Speyer, und Conrad Ruß, Heimbürge zu Speyer.

Registereinträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 17 n. 258, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1471-08-12_1_0_13_17_0_260_258
(Abgerufen am 19.04.2024).