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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 22

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K.F. teilt dem Bürgermeister und Rat der Stadt Speyer mit, daß Heinrich Holzapfel aus Herxheim (Hergeßheim) den Hauptmann von Speyer, Hans von Weingarten, und andere ebendortige diener geklagt hatte, in deren Beisein Holzapfel und den Seinen ihr Hab und Gut zu Schönberg (Schenckberg) genomen und beschedigt wurde, was unervordert und unerlanngt des rechten und wider die ordnung und satzung der guldin bulle unser gemeinen kunigklichen reformation und der geschriben recht1 sei. Da die Speyrer Hauptmann Heinrich mit wissen und willen enthalten gehauset und gehofet und somit gegen die guldin bulle verstoßen haben und in pen und bus darin begriffen verfallen sind, lädt sie der Kaiser auf den 45. Tag bzw. den ersten darauf folgenden Gerichtstag nach Erhalt dieses Briefes peremptorisch zu rechtlicher Verantwortung vor sich oder seinen Bevollmächtigten an einen noch zu benennden Ort im Reich, um zur Erkenntnis über die Rechtmäßigkeit der Verhängung der genannten Strafen zu gelangen oder dagegen redlich ursach von seiten der Beklagten zu vernehmen. Er weist darauf hin, daß auch im Fall ihres Nichterscheinens auf Forderung des Klägers rechtlich nach Gebühr verfahren wird.

Originaldatierung:
An sybenden tag des monads Februarii.
Kanzleivermerke:
KVr: A.m.d.i. Udalricus ep(iscop)us Pat(aviensis) canc(e)ll(ari)us. – KVv: Holtzapffels Spier (oberer Blattrand, Mitte); geruffe(n) am 25. mens(is) augusti anno etc. LXVItoSpeyr contra Holtzapffell (Blattmitte, verkehrt); uff fritag inn Ostern ist gewest der XI tag aprilis sint h(errn) Fridrich Fritzen dem burgermeinster umb prime zyt inn dem maister durch ein botten unnsers allergnedigsten h(er)rn des romischen keisers uberantwurdt worden (oberer Blattrand, rechts, verkehrt).

Überlieferung/Literatur

Org. im HHStA Wien (Sign. AUR 1466 II 7), Pap., rotes S 18 rücks. aufgedr. (großteils verloren). Lit.: Buchner, Matthias Ramung S. 47; Alter, Konradinische Rachtung S. 431; Andermann, Pfälzischer Niederadel S. 124.

Kommentar

Bereits 1466 August 14 ernannte der Kaiser in der Streitsache Holzapfel contra Weingarten und Speyer einen Kommissar2. Die vorausgehenden und nachfolgenden Verhandlungen in der Angelegenheit sind in der Datenbank zur Gerichtsbarkeit Friedrichs III. (wie n. 51 Anm. 3), Kommissionsnn. 224, 234, 677 mit einer entsprechenden Verfahrensdokumentation belegt; siehe auch Protokoll- und Urteilsbücher 3 S. 1288f. n. 499; ebd. 3 S. 955 n. 61.

Anmerkungen

  1. 1Zur „Reformatio Friderici" siehe n. 81.
  2. 2RMB 4 S. 215 n. 9428; siehe auch ebd. S. 223 n. 9498.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 22 n. 102, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1466-02-07_1_0_13_22_0_102_102
(Abgerufen am 24.04.2024).