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Chmel, Regesta Friderici, Anhang

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K. Friedrich bestimmt auf Ersuchen des Herzogs Sigmund von Oesterreich die Verhältnisse des Landgerichts zu Ranckwil näher.

"Wir Friderich von gottes gnaden Romischer keyser zu allenzeitten merer des reichs, zu Hungern, Dalmatien, Croatien etc. kunig, hertzog zu Oesterreich, zu Steyr, zu Kerndten und zu Crain, herre auf der Windischen Marche und zu Porttenawe, grave zu Habspurg zu Tirol zu Phyrtt und zu Kyburg marggrave zu Burgawe und lanndtgrave in Ellsass. Bekennen und tun kunt offennlich mit disem brief allen den die in sehen oder horen lesen. Wiewol unser keyserlich gemütte durch der Römischen keyserlichen wirdigkeit willen, darein uns der allmechtig gott durch sein lautter gütte geseczt hat, alzeit mit emssigen sorgen beladen ist, aller unserr und des reichs undertanen und getrewen frumen, nutz und bestes zu bestellen, yedoch ist solch unser gemutte billich stetticlicher und mer beladen wie wir unser und des reichs fürsten und getrewen, die uns und dem reiche mit aller irer macht allzeit gehorsam beystendig beratten und beholffen sein, bey iren freyheitten und rechten gnediclich zu behalten, die zu meren und sy in iren zimlichen betten zugewern. Solchs angesehen, wir eemalen dem hochgebornnen Sigmunden herczogen zu Oesterreich etc. unserm lieben vettern und fürsten, unser und des reichs frey landtgericht zu Ranckwil in des hawsz Oesterreich herschafft zu Veltkirch gelegen vernewet gefreyet und mit aller herlicheit und gerechtikeit confirmiret und bestett haben, und uns aber der erstgenant unser lieber vetter und fürste fürbracht hat, wie an dem berürtn lanndtgericht unczher dheiner mit einicherley kuntschafft zeucknuss oder weisung durch lütte oder briefe zugelassen werde deszhalben mercklich clag und dem gericht nachgeschray beschehe umb das wer sein sache mit dem eyde bestette, daz der im rechten fürgang gewynne. Darzu werden auch die lütte in seinen berürten lanndtgericht gesessen auf anndere hoffgericht und lanndtgericht bekümbert, uber das sy rechtens nymants vor sein und sein austrag und rechts erpietten gerecht zu werden in den gerichten darinne sy sind gesessen, und hat uns demüticlich gepetten in und das bemelt frey lanndtgericht darinne gnediclich zu fürsehen. Darumb mit wolbedachtem mutte, guttem ratte unserr und des reichs fürstn, edeln und getrewen seczen und wellen wir von Römischer keyserlicher macht in crafft diss briefs, was nu hinfür mit brieflicher kuntschafft zeucknusz oder weysung erberer redlicher unverlundter personen für das bemelt frey lanndtgericht zu Ranckwil in recht komet, daz dan solchs gehöret und darauf recht gesprochen, geurteilt und gerichttet damit nymant seines rechten verhindert werde, und ob solche zufallende gescheffte auf einen tag nicht ausgericht mochten werden, daz man dann den anndern und dritten tag vor oder nach mittemtag nacheinander den lutten und clegern zu fürdrung als auf solchen geseczten und verkündten gerichtztag mug recht sprechen und besiczen ungeverlich. Wir haben auch dem vorgenanten unserm lieben vettern und fürsten, seinen erben und seinem freyen lanndtgericht zu Ranckwil die besonnder gnad getan, wer oder welhe die sind, die zu den lutten und personen, edeln oder unedeln, burgern, pawrn oder hindersessen in der berürten herschafft Veltkirch und den umbkraissen des lanndtgerichts zu Ranckwil zu sprechen hetten oder gewunnen, warumb das sey und sy alle gemeinlich oder einen oder mer in sonnderheit in den berürten umbkraissen des landtgerichts zu Ranckwil gesessen auf anndere landtgericht fürvordern oder mit urteil verkünden wurden, wellen wir, daz dannoch uber die dhein lanndtrichter oder richter, wann die vor der achtte von dem offtgerürten freyen lanndtrichter zu Ranckwil anstat unsers lieben vettern und fürsten oder seiner erben abgevordert werden, nicht richten noch urteil ergeen lassen, sonnder sy alle und yeden besonnder zu recht weise in das gemelt frey landtgericht daselbs man auch dem clager ein fürderlich unverzogen recht nach ordnung und herkomen des lanndtgerichts sol gestatten und ergeen lassen. Wann auch ergangen geschichtten oder verhandlung mit clag für das vilgenant lanndtgericht komen oder gepracht werden, daz man alsdann denselben so solch geschicht oder verhandlung begangen haben sollen oder darinne verdacht sind, sich zu verantwurtten mit urteil durch besigelt briefe und des gerichts gesworn botten, solle und möge zum rechten verkunden und wann das mit urteil beschiecht daz dann die antwurtter mit dheiner freyheit gezogen sonnder dem rechten solle an dem ennde gestracks nachgegangen werde. Wir wellen auch, daz hinfür nymand auf dhein freyheit oder confirmation von dem offtgemelten lanndtgericht zu Ranckwil auf yemands begern von dem rechten daselbs geweist werde, es sey dann solch freyheit eemaln und yetzo von uns in keyserlicher wirde oder hinfür von Römischen keysern oder kunigen unsern nachkomen am reiche confirmiret und bestettiget ungeverlich. Doch uns und dem reiche an unserer oberkeit gewaltsam und gerechtikeit unvergriffenlich und unschedlich. Und gepietten darumb allen und yeglichen fürsten geistlichen und werntlichen, graven, freyen, herren, rittern, knechten, hauptluten, lanndtrichtern, richtern, burgermeistern, retten, amptlutten, burgern und gemeinden und sust allen andern unsern und des reichs undertanen und getrewen von egemelter Römischer keyserlicher macht ernstlich und vessticlich mit disem brief, daz sy den vorgenanten hertzog Sigmunden und sein erben an den egemelten unsern gnaden und freyheitten nicht hindern noch irren in dhein weyse, sonnder sy der also gerulich prauchen und geniessen lassen, als lieb einem yeglichen sey, unser und des reichs swere ungnade zu vermeiden und darzu ein pene, nemlich zwainczigk marck lötiges goldes, die ein yeglicher der frevenlichen hiewider tette, verfallen sein sol, halben teile in unser und des reichs camer und den andern halben teile dem vorgenanten unserm vettern und fürsten und seinen erben unableszlich zu bezalen. Mit urkunt disz briefs besigelt mit unserm keyserlichen maiestatt anhangundem insigel. Geben zu der Newenstatt am montag vor sannt Michelstag nach Cristi gepurde vierczehenhundert und im fünffundsechczigisten, unserr reiche des Römischen im sechszundzwainczigistn des keysertumbs im vierczehenden und des Hungrischen in dem sibenden jaren."

"Ad mandatum domini imperatoris Udalricus Episcopus Pataviensis Cancellarius."

Chmel n. 4267

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Empfohlene Zitierweise

Chmel, Anh. n. CA-131, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1465-09-23_1_0_13_0_1_130_CA131
(Abgerufen am 28.03.2024).