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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 9

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K. F. teilt (Hz. Sigmund von Österreich) mit, daß ihm berichtet worden ist, sein ksl. Rat und lieber frewnndt Nikolaus, Kardinal und Bf. zu Brixen, habe sich in seine und seines Stiftes Stadt Bruneck begeben in der Hoffnung, mit Hz. Sigmund wegen der zwischen beiden Parteien seit langem bestehenden Zwietracht zu einer gütlichen Übereinkunft zu gelangen. Trotz begonnener und noch nicht abgeschlossener tedung habe Sigmund den Kardinal in der genannten Stadt mit vehd und absag verhefft, mit viel Kriegsvolk und Gerät davor Lager bezogen und den Kardinal dadurch zur Abtretung des Schlosses Taufers sowie zur Zahlung von 13000 fl. veranlaßt. Da K. F. Als romischer kaysser und furst von Oisterrich des goczhaus ze Brichsen stiffter (!) und fogt1 und Nikolaus ihm als Kardinal der heiligen römischen Kirche und Fürst des heiligen Reiches mercklich und hoch gewant ist, gebietet er dem Hz. den Kardinal an Schloß Taufers und anderem diesem gewaltsam Abgenommenem unbeeinträchtigt zu lassen sowie von der Schatzung freizusprechen und nicht im Unguten mit ihm und dem Stift zu handeln, damit unserm haws Osterrich und Sigmund selbst weder schimph noch unrait entsteht. Der K. weist den Hz. darauf hin, daß er vermeintliche Ansprüche gegen den Kardinal an den Orten rechtlich suchen soll, als sich gepuret, und fordert ihn zu schriftlicher Antwort auf.

Originaldatierung:
An montag nach dem suntag Misericordia domini (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift im Chartular des Nikolaus von Kues (Codex Cusanus) im St. Nikolaus-Hospital zu Bernkastel-Kues (Sign. Hs. 221 S. 211f.), Pap. (15. Jh.).

Anmerkungen

  1. 1Vgl. zum Verhältnis des Bistums Brixen zu den umliegenden weltlichen Herrschaften Meuthen, Nikolaus S. 95-108; Baum, Cusanus in Tirol S. 36-50.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 9 n. 172, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1460-04-28_1_0_13_9_0_12709_172
(Abgerufen am 20.04.2024).