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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 3

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K. F. erhebt mit Rat der Fürsten, Grafen, Edlen und Getreuen den Ulrich zu Ostfriesland, seine Gemahlin und ihre Erben zu Grafen der zur Grafschaft erhobenen Herrschaft Ostfriesland mit den namentlich angeführten Schlössern und Städten Emden, Norden, Greetsiel, Berum, Esens, Jever, Friedeburg, Aurich, Leerort, Stickhausen und Lengen nebst allen anderen zwischen der Westerems und der Weser liegenden Schlössern, Städten und Dörfern, mit Butjadingen und Stadland einschließlich aller Ostfriesland vorgelagerten Inseln zu Norden, zu Werdum, bis an die alten deutschen Pfähle, von der Ida, zu Hampoel, zu Detern und zu Lengen, mit der ganzen Friesischen Wedde, der Ems und allen anderen Gewässern, Bächen, Teichen und Flüssen, die rechtmäßig zu Ostfriesland gehören mit allen ihren Rechten und Zugehörungen, welche rechtlich zu Kaiser und Reich gehören, zuweilen aber parteilich und ungehorsam gewesen sind. Diese Länder habe Ulrich vereinigt und gedenke sie künftig zu einigen und habe sie alle ihm und dem Reich zu Lehen aufgetragen. Der Kaiser bestätigt Ulrich und seinen Erben auch alle ihre Rechte und Privilegien, Zölle, Akzisen, die Gold- und Silbermünze sowie alle anderen vortheyl inner und außer gerichts, und gewährt ihnen das Recht, mit rotem Wachs zu siegeln. Gleich dem Gf. zu Bentheim und Steinfurt sollen auch Ulrich und seine Erben die Grafschaft stets vom Reich zu Lehen nehmen, doch unbeschadet der Rechte von Kaiser und Reich und der den Landen Ostfriesland von K. Karl d. Gr. und anderen Kaisern und Königen sowie anderen Fürsten gewährten Rechte und Privilegien, die er hiermit gleichfalls bestätigt. Ulrich hat ihm und dem Reich den gewöhnlichen Eid geschworen. Gebietet allen Kurfürsten, Fürsten etc. Räten der Wappen, Ehrenholden, persevanten etc. die Einhaltung dieses Privilegs bei einer Pön von 50 Mark Gold.

Originaldatierung:
Am montag nach Michaelis des heiligen erzengels tag (nach Kop.).

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift im Hess. StA Marburg, Kopiar 407, sub dat. (17. Jh.).

{Druck: Lünig, Reichsarchiv 10 S. 496f. n. 4; Ostfriesisches UB 1 n. 677.}

Reg.: Chmel n. 3254 (nach Lünig, Reichsarchiv 10 S. 496f. n. 4).

Anmerkungen

  1. 1Es handelt sich um eine wohl 1521 angefertigte Fälschung in Form einer lnserierung in die Urkunde Kg. Maximilians I. von 1495. Die Erhebung der weniger umfänglichen Herrschaften Ulrichs von Norden zu Ostfriesland zu einer Gft. des Reichs durch K. Friedrich III. erfolgte erst 1464 Oktober 1 zu Wiener Neustadt, Org. im Niedersächs. StA Aurich, Lehnbriefe Ostfriesland, n. 4, Druck: Ostfriesisches UB 1 n. 807. Siehe zu diesem ganzen Komplex die gültige Arbeit von Franz Siefken, Die Fälschung des ostfriesischen Lehnbriefes von 1454, ms. Diss. phil. Leipzig 1921 und jetzt auch RTA MR 3, n. 1131, S. 899 mit Anm. 1.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 3 n. 75, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1454-09-30_1_0_13_3_0_9443_75
(Abgerufen am 23.04.2024).